Kategorie: Blog

Dinge aus meinem Leben; das wirkliche Weblog.

  • Niddabrücke

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    Brückeneinsatz

    Am 23. Februar wurde die Niddabrücke Heddernheim/Eschersheim nach langer Bauzeit von der Konstruktionsstelle im Bereich Dillenburger Straße / Alexander-Riese-Weg / Heddernheimer Landstraße von zwei Kränen in ihre Position über dem Fluss gehoben. Schon am Wochenende davor wurden die beiden Kräne aufgebaut, zunächst ein 300-Tonnen-Kran, der sich auf Ketten hinter der Brücke vortasten sollte und alleine etwa 100 Tonnen Gegengewichte auf dem Heck hatte, und dann ein stationärer Kran, der sich neben der Brücke stand und sich im Laufe der Aktion Richtung Nidda drehte. Zu diesen beiden Kränen standen noch ein Autokran da, der die Kräne aufgebaut hatte, ein kleinerer Kran, der dem Raupenkran Stahlplatten vor die Kette legte, und ein Kran auf der Eschersheimer Seite, von dem aus scheinbar die Bauleitung das ganze im Blick behielt. Bei eisigem, aber gutem Wetter waren sowohl die Dillenburger Straße als auch das Niddaufer Richtung Römerstadt voll mit Schaulustigen; ich unter ihnen. Es kamen viele (ungefähr 6 oder so) Kindergartengruppen vorbei, haben kurz geguckt und sind wieder zurück. Die meisten Autofahrer haben mehr auf den Fluss als auf ihren Fahrweg geachtet, einer ist sogar kurz auf der Brücke angehalten (hier gilt eigentlich ein Halteverbot), und auch die U-Bahn-Fahrer waren sehr interessiert, von denen hat aber keiner angehalten. War nicht unaufregend!

    Die beiden großen Kräne sind hier noch fast in der Ausgangslage und haben die Brücke lediglich ein wenig angehoben.
    Schon ein wenig weiter gefahren war der hintere Kran hier…
    …doch das Verschieben musste immer wieder unterbrochen werden, um dem fahrenden Kran (der Hintere) eine Fahrstraße in Form von Stahlplatten zu legen; dafür ist der blaue Kran zuständig.
    Nach ca. 2 Stunden war dann die Brücke in Position, um runtergelassen zu werden.
  • Bilder vom Balkan

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    Graffity mal anders: Dampflokgemälde am Güterschuppen von Велика Плана auf dem Weg von Belgrad in Richtung Süden.
    Schützentürme an Flussbrücken sieht man in Serbien recht häufig, und man muss sich immer wieder klarmachen, dass das nicht die Überbleibsel von einem Krieg von vor 70 Jahren sind, so wie in Deutschland oder Norwegen, sondern von vor 10 Jahren.
    Fips und ich im Spiegel im Abteil kurz vor der Einfahrt nach Ниш, immernoch auf dem Weg nach Bulgarien.
    Der Gegenzug, dessen Kreuzung wir auf der Rhodopenbahn im höchsten Bahnhof der Strecke Аврамово abwarten, kurz vor der Einfahrt in ebendiesen Bahnhof auf dem schneelosen Pass.
    Noch ein Bild von der Rückfahrt: Direkt nördlich von Sofia durch’s Balkangebirge fährt man zum Beispiel an diesem Haus vorbei, das scheinbar einfach im Fels steckt. Wie der Zugang dahin funktioniert, konnte ich leider nicht erkennen.
  • Balkan-Reise: Durch Überwald

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    Leider immernoch ohne Bilder, aber etwas verspätet immerhin ein Bericht von meiner Rückreise: Nach der Fahrt mit der Schmalspurbahn, von der aus ich den Hinreisebericht geschrieben hatte, kamen wir spät abends wieder bei Fips zuhause an. Zum Glück ging der Zug nach Bucuresţi erst um 9 Uhr morgens, also war kein richtig großer Zeitdruck da. Der internationale Schnellzug von Thessaloniki nach Bucureşti, in den ich am nächsten Tag einsteigen wollte, bestand dann aus zwei Abteilwagen, die aber nur von София (Sofia) bis zur Grenzstation in Русе (Russe) fahren sollten, und nur ein alter Reichsbahn-Nahverkehrswagen fuhr durch bis Rumänien.

    Die Fahrt begann spektakulär, durch den Balkandurchbruch, der die ganze Region um София entwässert. Später wurde die Landschaft dann zwar flacher, blieb aber schön und sehenswert. In Горна Оряховица (Gorna Orjahoviza) kam dann tatsächlich noch ein bisschen Internationalität in den Zug: ein Bulgarischer Abteilwagen (in den ich dann ging), ein türkischer Liege- und ein Rumänischer Schlafwagen wurden mit auf den Weg über die Donau geschickt. In Русе wurden dann die beiden ersten Wagen wegrangiert und eine rumänische Dieselloks, die uns bis Bucureşti ziehen sollte, kam dazu. Außerdem setzte sich ein netter Ungar, der dritter Kapitän auf einem Donaukreuzfahrtschiff ist, zu mir ins Abteil, und so hatte ich auf dem Rest der Reise etwas Gesellschaft.

    Meine Erfahrungen in Rumänien begannen damit, dass ich statt einer Reservierung für den Zug am nächsten Tag nach Cluj-Napoca eine ganze Fahrkarte kaufte. Wenn man halt nicht sicher ist, wieviel das Geld, das man in der Hand hat, wirklich wert ist (ich schätzte den Umrechnungskurs mit dem Preis der Menüs bei McDoof ab), kann sowas mal passieren, Mist. Wenigstens hatte das erste Hostel, dass ich abklapperte, offen und war leicht zu finden, und ich checkte ein. Da wusste ich noch nicht, dass genau auf dieser Straße Frauen käuflicher Zuneigung unterwegs sind, nun, das war nicht direkt toll, aber nach dem 4. „Nein!“ haben sie’s kapiert, dass ich ncht wollte.

    Die Fahrt nach Cluj-Napoca führt erstmal durch die Karpaten, und ich hätte diese schöne Strecke mit Sicherheit genossen, wenn ich nicht total Müde gewesen wäre (Abfahrt war schon um 6:08) und nicht aufgrund von Bauarbeiten die Strecke eingleisig ist und wir bis zu 50 Minuten Verspätung gehabt hätten. Nach den Karpaten geschah nicht mehr viel, landschaftlich, und trotz langer Strecken, die mit 40 befahren werden (trotz eigentlich sinnvoller, also kurvenarmer, Trassierung), war die Ankunft in Cluj-Napoca absolut pünktlich — naja, 10 Stunden für 547 km ist nicht ganz meine Vorstellung von „Expresszug“, aber was soll’s.

    Der Rest ist schnell erzählt: Cluj-Napoca ist nett, aber Handyempfang ist schlecht, und mein Handy auch, so habe ich Szabolcs, mit dem ich mich eigentlich treffen wollte, missverstanden und bin schon am vormittag weggefahren — ohne ihn zu treffen. Gute Gelegenheit, sich mal wieder wie ein Idiot zu fühlen. Dafür habe ich im Zug eine Fotografin kennengelernt, mit der ich mich nett unterhalten habe. Ich nahm dann von Budapest aus noch einen Zug nach Wien, wo ich um 20 Uhr ankam. Da ich ja von letztem März noch ein Hostel direkt am Westbahnhof kannte, war ich auch zuversichtlich, ein Bett zu finden, und das klappte dann auch. Am nächsten Morgen dann stieg ich in den ICE um 6:36 nach Frankfurt ein, der mich (fast) pünktlich um 13:43 in Frankfurt wieder ausspuckte. Urlaub zuende. Das tollste am ICE: Er ist von Hanau aus nordmainisch, also nicht über Offenbach gefahren! Und über die Deutschherrenbrücke zu fahren und den Blick auf die Skyline zu sehen, entschädigt auch für das anschließende Gegurke über Forsthaus, Niederrad und Gutleut, bis man dann endlich im Bahnhof ist. Bilder kommen bald.

  • Balkan-Reise: Der Weg nach България

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    Nun geht es fast schon wieder nach Hause. Nachdem wir in Zagreb im dritten Anlauf endlich ein Hostel gefunden hatten, genossen wir den ersten Abend noch in der Gesellschaft von neuen Freunden mit gutem Bier. Am Morgen des nächsten Tages blieb noch genügend Zeit für zwei Rundgänge durch Zagreb, bevor der Zug nach Београд abfuhr. Im Gegensatz zum Tag davor mit den Strecken durch die Alpen nach Ljubljana (und im Dunkeln nach Zagreb) ist die Strecke nach zwischen der kroatischen und der serbischen Hauptstadt eher langweilig, In Belgrad fanden wir wenigstens das (nach der Erfahrung vorbestellten) Hostel recht schnell, und nach den Strapazen der vorangeganenen Tage waren wir dann recht früh im Bett.

    Auf der Strecke von Београд nach София zockelte der Zug am Anfang mit 50, 30 und abschnittsweise sogar nur 10 km/h rum, dann kamen aber zum Glück auch Abschnitte mit 100 km/h. Kurz vor Ниш (Niš) konnten wir dann beobachten, wie sich ein Fahrgast vor der Fahrkartenkontrolle drücken wollte, indem er auf freier Strecke aus dem (stehenden) Zug, letzte Tür, ausstieg und den letzten Wagen entlang lief, um weiter vorne wieder einzusteigen. Die Schaffner haben ihn aber gesehen, so ein Pech. Hinter Ниш ging es dann mit einer Diesellok und nur noch zwei Wagen weiter (die anderen 3 fuhren weiter gen Mazedonien) und die Passagiere fingen langsam an, mit Schraubenziehern und allem Möglichen Verkleidungen abzuschrauben, um Zigarettenstangen zu verstecken. Die Grenzkontrollen dauerten recht lange, gefunden wurde aber scheinbar nichts, und nach der zweiten Station auf bulgarischem Boden begann die Ernte. Wir haben uns wirklich gefragt, ob die Zöllner eigentlich was finden wollten.

    Der gestrige Freitag begann dann mit langem Ausschlafen und einem Rundgang durch София, mit einem Besuch am Markt, nachdem ich zwei Jeans und ein Paar Schuhe mehr tragen musste, und ein wenig Sight-Seeing. Heute, Samstag, fahren wir mit einer Schmalspurbahn. Das hieß, 5 Uhr aufstehen, Taxi zum Bahnhof (4 Euro), Schnellzug nach Септември (Septemvri) und dann in einen kurzen Zug, der von 300 Metern bis 1200 Meter aufsteigen wird. Diese Worte schreibe ich bei 797 Metern. Das Wetter ist unbeschreiblich gut; ein richtiger Pralltag.

    Morgen geht es dann um 9 Uhr Richtung Bucuresţi, von da aus am Montag nach Cluj-Napoca, und dann über Budapest (Dienstag) nach Frankfurt (Mittwoch nachmittag). Von Budapest werde ich nicht viel sehen, leider, mein Aufenthalt dort ist von 19 Uhr bis 6 Uhr morgens, und in dieser Jahreszeit ist das wohl alles im Dunkeln. Danach kommen wohl auch noch ein paar Bilder und mehr Berichte.

    Update: Fips hat einen Bericht über die Schmalspurbahn geschrieben.

  • Montreal

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    Also jetzt ist es wirklich in Ordnung, auf das Jahr zurückzublicken; viel wird nicht mehr passieren. Mit drei Konferenzen und einem eingeladenen Vortrag sowie meinem Kurzbesuch in Bergen vor zwei Wochen wirkt es eigentlich gar nicht so, als hätte ich keinen Urlaub dieses Jahr gemacht, und mit sechs Papern und einer Doktorarbeit scheint es auch nicht wirklich unproduktiv gewesen zu sein.

    Und, auch wenn der November insgesamt eher negativ war (aber das habe ich ja schon mal erwähnt), hat mich das Jahr 2010 auch persönlich irgendwie weitergebracht. Dafür waren mit Sicherheit vor allem die Konferenzen und die dort geknüpften Kontakte verantwortlich, aber auch alles andere, was ich dieses Jahr gemacht habe. Selbst der November. Mindestens hat mich das Jahr zu dem Titel eines Doktor phil. nat. gebracht, aber das heißt für mich eigentlich nur, dass ich weiter für die Physik bezahlt werden kann. Klar, ein bisschen stolz darauf, wie ich es hingekriegt habe, bin ich schon, aber damit genug davon.

    Nun ist Heilig Abend, die Tage werden seit gestern wieder länger, und im Januar kommt endlich mein verdienter Urlaub, der mich endlich nach Bulgarien bringen wird. Die Karten sind schon gebucht — am 11. Januar um 05:51 geht’s ab Frankfurt Hauptbahnhof los. Die Rückfahrt ist noch nicht ganz geregelt, ich weiß nur, dass ich am 19. abends einen wichtigen Termin habe und daher wieder zurück sein muss. Aber diese eine Woche wird mit Sicherheit sehr toll!

    Viele andere Pläne für 2011 habe ich noch nicht; ich würde gerne mal nach Montreal, weil ich mich dort für eine Postdocstelle bewerben mag, aber das ist grade erst in den Anfangsstadien — in den nächsten Tagen werde ich dem Professor dort einen Lebenslauf schicken und dann mal sehen. Vielleicht wohne ich im Sommer oder Herbst dann schon in Kanada.

    Ansonsten will ich nächstes Jahr auch gerne mal wieder einen Sommerurlaub machen, mein Lieblingsziel dafür wäre natürlich mal wieder Norwegen. Aber das ist momentan noch so weit weg für mich, dass ich da nur von träume und noch lange nicht plane. Daher erstmal den Wunsch, dass ihr alle gut in das neue Jahr kommt (egal, ob das für euch persönlich vorgestern um 00:38, heute abend oder am 1.1. anfängt).

  • Bybane

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    Ich bin momentan wieder in meiner zweiten Heimat. Hier in Bergen ist die Stadtbahn seit kurz nach meinem letzten Besuch im Betrieb und scheint nach allem, was ich sehen kann, gut in den Winter gekommen zu sein. Winter. Ja, den gibt’s in Bergen wirklich, auch wenn das damals, vor ja mittlerweile 4 Jahren, überhaupt nicht so ausgesehen hat. Heute ist aber blauer Himmel und Sonnenschein, und so habe ich eben ein paar Bilder von der Stadtbahn gemacht. Jetzt sitze ich in der Bybane auf dem Weg in die Uni, denn in knapp zwei Stunden hat Szabolcs seine Verteidigung. Morgen ist Yun dran, aber schon um 10 Uhr, da werde ich wohl vorher keine Zeit haben, fotografieren zu gehen, denn hell ist es hier nicht vor halb neun. In Nesttun, dem südlichen Endpunkt der Strecke, war noch um halb elf keine Sonne.

    Der Flug nach Bergen war ok, aber verspätet (warum beschweren sich eigentlich die Leute immer über die Bahn, aber selten über Staus und Flugzeuge?) und der Transfer in die Stadt einwandfrei. Das Jugendherbergszimmer ist zwar etwas schwierig zu lüften, dafür gab es heute morgen Lachs zum Frühstück. Das ist schon nett! Nochwas zur Stadtbahn: Man merkt, dass das ein deutsches System ist. Schon im Mai war mir aufgefallen, dass die Signale deutsch sind (ein Weichenkontakt wird mit einem weißen W auf blauem Grund beschildert, aber „Weiche“ heißt auf Norwegisch „Veksel“), eben habe ich im Display des Führerstandes „kleinere Störung“ (eben auf Deutsch) gelesen. Nicht, dass ich mich beschweren wollte, aber lustig ist das. In den Tunnels, in denen man von manchen Stellen nicht eines der beiden Portale sehen kann, gibt es lustige Beleuchtungen; in dem einen weiße und magentafarbene Blöcke (sieht fast wie Werbung für einen großen deutschen Telekommunikationsanbieter aus), in dem anderen hängen blau/weiße bzw rot/weiße Lichtschlangenlinien an der Wand.

    Das Bussystem hat sich mit Einführung der Stadtbahn und vor allem jetzt mit Beginn der Bauarbeiten auf dem zweiten Abschnitt (Nesttun-Lagunen) stark verändert, und es ist nicht direkt leicht, sich jetzt noch zurecht zu finden. Aber dafür geht es wenigstens mit der Informationspolitik aufwärts; die Stadtbahnstationen haben recht ausführliche Informationen wo man ist, wo Busstationen in der Nähe sind, wann eine Bahn fährt, und wie man welche Fahrkarte kaufen kann. Leider sind die Busstationen häufig noch im selben Zustand wie vor vier Jahren: Entweder keine Information, oder nur über ein paar der Linien, die da fahren, meistens nicht mal der Name der Haltestelle. Aber, wie gesagt, die Bahn ist da wesentlich weiter; es besteht also noch Hoffnung.

  • November

    November

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    Auch wenn er noch nicht ganz um ist, kann ich glaube ich sicher sagen, dass der November nicht so ganz mein Monat war. Dazu sind zu viele Dinge nicht so gelaufen, wie geplant. Allerdings hatte das auch schon Ende Oktober angefangen, sodass ich schon auf einen ganzen Monat zurückblicken kann. Und, wie es sein muss, verabschieden sich diese dreißig Tage auch standesgemäß: Mit einer ordentlichen Erkältung. Na super.

    Aber es gibt auch noch positive Dinge zu erwähnen, und die soll man ja nicht außer acht lassen. Zum Beispiel: Es gibt Schnee! (In dieser Phase des Jahres freut man sich noch über Schnee.) Da kommt auch das nette Bild eines Schneemannes auf der Bahnsteigskante her. Hier wird gerade der neue Bahnsteig der Haltestelle Wiesenau in Richtung Oberursel gebaut, und scheinbar haben die Bauarbeiter dort heute morgen für zumindest meine Erheiterung gesorgt. Auch toll: Der Termin für meine Dissertation steht nun endlich: Ich werde am Montag, den 13. Dezember um 9 Uhr morgens die Möglichkeit haben, meine Doktorarbeit vorzustellen und zu verteidigen. Hat mich echt gewundert: Mich haben viele Leute gewarnt, dass es ganz schwierig würde, einen Termin festzulegen, wenn noch nicht alle Umläufe (die Arbeit läuft in 5 Exemplaren unter den Professoren des Fachbereichs und den Dekanen der Nachbarfachbereiche um) abgeschlossen sind, und jetzt wird mir der Termin beinahe aufgedrängt!

    Außerdem gibt es immer mal wieder Dinge, die man macht, um Spaß zu haben. Vorletztes Wochenende brachte mich sowas nach Weinheim, zu den Eisenbahnfreunden Weinheim e.V.. Dort konnte ich mal mit meiner Modellbahn spielen, zwei Bilder meines Interregios finden sich unten.

    Ansonsten bereite ich momentan meinen Disputationsvortrag vor, werde in der Woche davor nach Bergen fliegen, um die Disputationen meiner beiden Kollegen von vor drei Jahren anzugucken, und dann ist da natürlich der übliche Stress mit den ganzen Weihnachtsfeiern und so… Ich bin fast versucht, eine persönliche Jahresbilanz zu ziehen, aber dieses Jahr passiert im Dezember nun noch was, das wirklich die Bilanz des Jahres maßgeblich beeinflussen wird, also halte ich vorerst meine Klappe.

    Mal Modellbahn. Warum nicht? Meine verkehrsrote 103 mit einem 11-teiligen Interregio. Und aus der Perspektive sieht man den Steuerwagen auch nicht. Aufgenommen bei den Eisenbahnfreunden Weinheim.
    Und der Interregio von hinten, der Steuerwagen. Die Länge des Zuges hat mir schon ziemlich gefallen, wenn er auch nicht komplett konsistent war. Aber was soll’s, es hat Spaß gemacht.
    Schneemännchen am auswärtigen Bahnsteig Wiesenau. Wohl von den Bauarbeitern morgens aufgestellt — super!
  • Oben Bleiben!

    Oben Bleiben!

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    Am Montag war ich in Stuttgart, um an einer Protestkundgebung gegen Stuttgart 21 teilzunehmen, ein weiterer Punkt von meiner Todo-Liste. Ich möchte hier nicht lange ausführen, warum ich glaube, dass das Projekt nicht sinnvoll ist und gestoppt werden sollte, bevor zu viel gebaut ist. Aber von dem Protest an sich möchte ich erzählen, bevor morgen wieder der sympathische Endzwanziger, IM Jäger, der große Wallascheck (große Magie zum kleinen Preis), Manfred und die Glocke des Schweigens meine Zeit in Anspruch nehmen.

    Die Kundgebung fing um 18 Uhr an, und da ich schon um 4 Uhr da war, konnte ich mich im Schlossgarten (neuerdings scheinbar auch als Park des Himmlischen Friedens bekannt) umsehen, der ja leider vor drei Wochen zum traurigen Mittelpunkt der deutschen Politik wurde. Ich war begeistert von der Kreativität und Vielseitigkeit des Protestes. An allen Bäumen, die abgerissen werden sollen, waren Schilder, Bilder, Karikaturen, Gedichte, Pamphlete, Texte, Teelichter und und und angebracht. Im ganzen Park verteilt sind Leute, die Buttons verkaufen und Informationsmaterial verteilen, die zelten und die den Park tatsächlich aufräumen. Ich habe mir kurzerhand auch einen Müllsack und Handschuhe geben lassen und habe Müll und nicht mehr lesbare Schilder eingesammelt. Bei der Kundgebung waren Vertreter der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg da, die mit drei Traktoren eine Runde durch den Schlosspark drehen wollten. Diese Aktion wurde von der Politik nicht genehmigt und von den anwesenden Polizisten verhindert, was für Unmut gesorgt hat, aber es blieb friedlich. Während der Kundgebung bestätigte sich den Eindruck, den ich schon vorher hatte: Alle demonstrieren mit. Alte, junge, Spießer und Hippies, und alle dazwischen. Von wo ich stand, konnte ich ein Plakat sehen „Gewerkschafter gegen Stuttgart 21“, eines mit „Ingenieure gegen Stuttgart 21“ und eines mit „Unternehmer gegen S21“. Als die Kundgebung fertig war, waren im Stuttgarter Hauptbahnhof die Bahnsteige abgesperrt, sodass der Zugang etwas schwierig war, aber das hat letzten Endes keine unüberwindbaren Probleme gemacht.

    Ich würde gerne alle „besten“ Aktionen und Karikaturen, die ich gesehen habe, aufzählen, aber die Auswahl ist extrem schwierig. Daher hier nur ein paar Bilder:

    „Danke, dass Sie meinem Gesprächsangebot folgen konnten. Der Südflügel wird Ihnen erstmal nicht abgerissen. Auf das Gesamtfressprojekt kann ich natürlich nicht verzichten.“ Am Bauzaun am Südflügel hängt noch viel mehr: neben allen Möglichen neuen Namen für CDU (zum Beispiel „Christus dachte Unterschiedlich“), und dem Durchstreichen des Cs und des Ds steht da auch: „Niemand beabsichtigt, eine Mauer Milliardengrab zu errichten“.
    Hier liegen Politik, Vertrauen, Frieden und viele ihrer Freunde begraben.
    Das „Mahnmal“ zu dem Polizeieinsatz vom 30. September 2010.
    Das Kundgebungsgelände mit Bühne und am Kran befestigter Beschallungsanlage (links der Mitte). Rechts ist die Zentrale der Protestaktion.

    Verwechselungsgefahr! Was war nochmal was?
    Die Baden-Würtemberger können ja angeblich alles außer Hochdeutsch. Nun kann man sich drüber streiten, ob sie denn Demokratie, Mathe und Geschichte können, aber für letzteres gibt es am Zaun beim Nordflügel Hilfe. Nicht weit davon hängt ein Besen mit dem Hinweis, Kehren sei die Stärke, also könne man auch um-kehren.
    Frei nach Cato: „Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Bahnhof nicht zerstört werden muss“. Auch am Nordzaun.
  • Rasen auf dem Riedberg

    Rasen auf dem Riedberg

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    Wie schön es doch ist, wieder Zeit zu haben. Heute bin ich mal wieder über den Riedberg gelaufen, nachdem ich gestern doch meine Kamera wiedergefunden hatte. Also gibt’s mal wieder ein paar Bilder! Bald soll Abnahme der Strecke sein, und der Baufortschritt ist dementsprechend. Die Oberleitung hängt komplett, ist aber noch nicht komplett fertig gestellt (einige Verbindungen etc. fehlen noch). Die Gleise liegen und sind auch durchgängig verschweißt (naja, mir ist nichts aufgefallen, wo was gefehlt hätte) und die meisten Bahnübergänge sind sehr bald fertig.

    Blick in Richtung Abzweig Kalbach und Riedberg aus Richtung Bonames. Am Abzweig stehen alle Signale schon, ein zusätzliches Hauptsignal in Richtung Kalbach steht an der Autobahnbrücke (D-Strecke). Der Radweg, der parallel zur Bahn die A661 überquert, ist mittlerweile durchgängig geteert und befahrbar.
    Der Bahnübergang an der Wendeanlage. Das Toilettenhäuschen ist vom Ende des Betriebsbahnsteiges verlegt worden, um auswärts fahrenden Zügen die Sicht auf den BÜ nicht zu verstellen. Auf welche Weise das Fahrpersonal dorthinkommen soll, und ob sie irgendwie von der Mitte „Grün“ für den Überweg anfordern können sollen, ist nicht erkennbar.
    Die Haltestelle Riedberg, von Südwesten aus gesehen. Man kann schon gut die breiten Treppen in Richtung Nelly-Sachs-Platz sehen.
    Der Kreisel Altenhöferallee/Riedbergalle, mit dem „goldenen Käfig“ Infrastrukturzentrum (a.k.a. Hörsaalzentrum) im Hintergrund.
    Weniger Baufortschritt als an der Haltestelle Riedberg ist an der Haltestelle Uni Campus Riedberg zu sehen.
    Und noch ein Bild vom Abzweig Niederursel. Auch hier stehen schon alle Signale, dazu eines am Gleiswechsel nördlich von Niederursel entlang der U3, und eines an der Brücke über die Rosa-Luxemburg-Straße. In Niederursel stehen an beiden Gleisen Ausfahrtsignale nach Norden.
    Die Wartehalle an der Wiesenau ist immer noch nicht fertig. Aber wenigstens verglast. Am Bahnsteig Richtung Norden ist seit Wochen nichts sichtbares mehr passiert.
    Während die Oberleitung am Abzweig von Wiesenau zur Heddernheimer Landstraße noch aufgehängt wird, ist sie nicht komplett gespannt. Die Gewichte liegen aber schon bereit.

    Außerdem wird momentan die Haltestelle Lindenbaum so umgebaut, dass nie wieder jemand über rot gehen wird. Nachdem die Einschränkungen für die Bahn — Tempo 60 statt 70 auf der Strecke und Tempo 30 bei Einfahrt in die Stationen — schon seit einem Monat in Effekt sind, fahren die Autos weiter zweispurig, außer da wo grade gebaut wird. Na super. Mal sehen, wie das weitergeht.

    Hier ein Sinnbild dafür, was in Frankfurt schief läuft: Die Straße hat noch grün, die U-Bahn darf schon nicht mehr fahren.
  • Abgegeben

    Commit-Statistik

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    Nun habe ich gestern nach 40 Tagen endlich die Zusammenfassung der letzten 40 Monate meines Lebens fertig gehabt und abgegeben. Ha! Das hört sich gut an, oder? Jeden Tag habe ich einen anderen Monat zusammengefasst. Wenn doch nur alle Monate gleich produktiv gewesen wären… Ok, und ich hatte zwischendurch das Thema gewechselt, und seit dem waren es nur 30 Monate, die ich wirklich an dem Thema gearbeitet habe. Was soll’s: Meine Dissertation ist zur Begutachtung eingereicht. Und ich habe wieder Zeit, auch was anderes zu machen ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Die Liste ist allerdings schon lang — Blog schreiben ist einer der Punkte.

    Soviel zu erzählen habe ich allerdings gar nicht — die Dissertation hat doch viel Zeit in Anspruch genommen. Gestern habe ich mich außerdem für die Liste zur Ortsbeiratswahl aufstellen lassen, aber dazu vielleicht später mehr. Den Baufortschritt am Riedberg werde ich eventuell auch bald wieder dokumentieren, nur habe ich meine Kamera verloren. Ersatz zu kaufen ist auch ein Punkt auf meiner Liste.

    Vielleicht noch ein paar statistische Daten: Die Arbeit hat 174 Seiten, davon sind 12 Seiten Frontmatter (Titelseite, Inhaltsverzeichnis etc), 10 Seiten ganz hinten rechtliches Zeug (wie eine deutsche Zusammenfassung und der Lebenslauf), und 122 Seiten Inhalt ohne Anhang. Ohne Bilder bin ich bei knapp 70 Seiten ohne Anhänge und nochmal 12 Seiten Anhänge. Wie oft ich irgendwelche Versionen gespeichert habe, lässt sich dem kleinen Bild links oben entnehmen: Die Verteilung auf die Wochentage oben und auf die Stunden unten.

  • Niederursel ist fast fertig

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    Im Regen gab’s heute ein bisschen neues: die Fahrleitung hängt und ist auch fast komplett fertig, und an der Wiesenau steht schon das Gerüst einer Wartehalle.

    Oberleitungsarbeiten am Mittwoch. Hier wird gerade der Fahrtdraht in Richtung Riedberg angefangen.
    Ampeln an der Haltestelle Uni Campus Riedberg. Weiter hinten ist eine Ampel an der Straße direkt vor dem Bahnsteig, auch wenn dort kein Übergang erkennbar ist.
    Der Überblick über den Abzweig. Hier werden die letzten Arbeiten durchgeführt; Schienen verschweißt, der Teil zwischen den Strecken aufgeschüttet, die Gleise poliert.
    Wartehalle an der Wiesenau. Jetzt wird’s ernst. Der hintere Teil des Bahnsteiges ist allerdings noch sehr unfertig.
    Abzweig Wiesenau aus Richtung Heddernheimer Landstraße. Der Draht ist dann an einem Mast aufgewickelt.
  • Erster Draht

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    Heute ist die erste Oberleitung verlegt worden. Dazu ein paar Bilder:

    Arbeiten an der Strecke, an der Rampe vom Abzweig Niederursel zum Riedberg. Was da wohl genau gemacht wird? Außerdem, der erste Oberleitungsdraht am Riedberg!
    Am Abzweig Niederursel liegen die Gleise! Noch nicht komplett fertig, aber schon fast.
    Die Gleise in Richtung Weißkirchen.
  • Bald geht’s los!

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    Nachdem ich in der letzten Woche ja recht viele Bilder vom Riedberg gepostet habe, gibt’s heute mal wieder ein bisschen Text.

    Die Konferenz in Südfrankreich war mal wieder unbeschreiblich gut, deshalb will ich sie auch gar nicht beschreiben. Einfach klasse! Und nun bin ich aber auch schon wieder 6 Wochen in Frankfurt und böse am Schaffen. Seit heute hat mein Chef die Entwürfe für drei Paper auf seinem Schreibtisch liegen; wenn die korrigiert sind, geht es endlich los mit Zusammenschreiben! Und dann mal sehen, wie lange es dauert. Bis ich abgegeben habe, harre ich, meiner selbstauferlegten Urlaubssperre wegen, in Frankfurt aus, wenigstens ist es ja nicht mehr so heiß.

    Ausnahmen sind nur wenige erlaubt, und dann auch nur am Wochenende, wie letztes Wochenende, an dem ich in Hannover war, um Thomas B.’s Wohnung miteinzuweihen. Und im September werde ich nach Leipzig fahren, um meine Schwester zu besuchen. Letzteres mit dem Zug — und ich hoffe, ich kann auf dem Weg dann schreiben.

    Also, bald wird es ernst. Juchuh.

  • Stützmauer

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    Heute am Abzweig Niederursel…

    Auf das Fundament entlang des Abzweiges wird eine Stützmauer gebaut.
    Am Abzweig Niederursel wird ein Fundament verlegt, auf das eine Stützmauer gesetzt wird.

    …und ein Update vom Mittwoch:

    Oberleitungsarbeiten am Riedberg. An diesem Mastpaar hängen jeweils zwei Ausleger, daher hat die Montage etwas länger gedauert als gewöhnlich.
    Übersicht über die Baustelle am Mittwoch. Die Stützmauer ist komplett eingebaut, es wird aber noch an ihr gearbeitet.
    Die Stützmauer von außen mit dem Abzweig im Hintergrund.
    Herzstücke warten im Gleis an der Haltestelle Niederursel.
    Ersatzbus U3B bei der Ausfahrt aus dem Nordwestzentrum. Dieser Bus fährt direkt nach Weißkirchen Ost und hat dies sogar am Zielschild vermerkt.
  • U3 gesperrt

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    Anlässlich der Sperrung der U3 zwischen Zeilweg und Weißkirchen Ost, die heute morgen angefangen hat, war ich heute am gesperrten Stück unterwegs, um Bilder zu machen und meine Serie fortzusetzen. Momentan werden noch die alten Trassen, nachdem die Gleise entfernt wurden, von Schotter und Erdreich befreit.

    Blick zum Abzweig Wiesenau aus Richtung Zeilweg. Hier vorne ist die Trasse schon komplett abgetragen.
    Blick zum Abzweig Wiesenau aus Richtung Wiesenau. Die Bagger schaufeln das Erdreich der alten Trasse ab.
    Die Haltestelle Niederursel. Im Hintergrund erkennt man die Bauarbeiten, und an der Haltestelle fällt zweierlei auf: Die Geländer am Bahnsteig stehen mittlerweile (im Gegensatz zu letztem Sonntag), und der Bahnsteig ist nicht, wie sonst bei Sperrungen üblich, mit rot-weißem-Absperrband als „nicht befahren“ gekennzeichnet.
    Einen schönen Blick auf die Baustelle und den zukünftigen Abzweig Niederursel hat man von der „Landzunge“ zwischen den beiden Strecken. Dieser Ort ist öffentlich begehbar, aber außer im Sommer spät abends und vielleicht früh morgens vielleicht nicht direkt zum fotografieren geeignet.
    Und noch ein Bild vom Abzweig Kalbach, der ja seit Mittwoch morgen in Betrieb ist.
  • Baufortschritt am Riedberg

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    Heute bin ich am Riedberg gewesen und habe mir die Baustelle der Stadtbahn angeguckt. Die folgenden Bilder sind dabei entstanden. Am Abzweig für die U9 (WiesenauHeddernheimer Landstraße) sind die Arbeiten für die Brücke schon recht weit fortgeschritten, die Trasse recht gut sichtbar und viele Masten schon stehend.

    Ausfahrt von der Heddernheimer Landstraße, aufgenommen von der Fußgängerunterführung
    Ausfahrt und Abzweig Heddernheimer Landstraße
    Brückenbaustelle Urselbach am Ast Heddernheimer Landstraße ↔ Wiesenau

    An der Wiesenau ist der einwärtige Bahnsteig wirklich langsam fertig (wird ja auch Zeit), und der vordere Teil des auswärtigen Bahnsteiges abgerissen. In Niederursel ist der Aufgang zum Bahnsteig am Kreuzerhohl abgerissen.

    Station Wiesenau: Auswärtiger Bahnsteig halb abgebaut, einwärtiger Bahnsteig wird noch gebaut.
    U3 vor Wiesenau mit dem Abzweig Wiesenau im Hintergrund. Rechts warten Gleise zum eingebautwerden.
    Stützmauer an der Station Wiesenau gegen den Bach. Deswegen hat’s wohl so lange gedauert (und dauert immer noch…)
    Haltestelle Niederursel aus Richtung Wiesenau. Vorne sieht man die schon fast fertigen Verlängerungen und die Aufgänge zu den Bahnsteigen.
    Die abgebauten Zugänge an der Station Niederursel in Richtung Riedberg. Der Zugang ist jetzt nur an der anderen Seite, ohne, dass da eine gute Beschilderung hin zeigen würde…

    Die Gleise auf der Riedbergstrecke liegen quasi von Abzweig zu Abzweig, sind aber noch nicht überall fixiert und ausgerichtet. Einzelne Mastpaare fehlen noch.

    Abzweig Niederursel. Der Mast an der alten Strecke steht wesentlich näher an der Strecke als alle anderen Masten, um die neue Strecke freizuhalten. Warum man dort kein großes Tragwerk hingestellt hat, ist mir nicht ganz klar.
    Blick in Richtung Riedberg, in der Kurve von Niederursel. Man erkennt den geschwungenen Verlauf der Trasse sowie im Hintergrund das Studentenwohnheim und die Biologie. Außer an der Brücke stehen die Masten schon da.
    Die Außenseite der Brücke über die Rosa-Luxemburg-Straße. Die Fundamente für die Oberleitungsmasten sind außerhalb des Geländers angebracht. Unten kann man erkennen, dass die Brücke doppelt so breit wie die Straße ausgeführt ist; so kann die Straße später leicht auf vier Spuren erweitert werden (aber warum würde man sowas wollen). Ähnliche Vorkehrungen sind allerdings auch an der Anschlussstelle Marie-Curie-Straße getroffen.
    Das Infrastrukturzentrum (a.k.a. Hörsaalzentrum) und das FIAS aus der Robert-Koch-Allee herausfotografiert. Im Vordergrund stehen 20 Bahnsteigskanten und ein paar Abschlüsse der Bahnsteigsaufgänge. Während letztere sicherlich am Riedberg gebraucht werden, stehen eigentlich 4×70 Bahnsteigskanten, was die 4 105 Meter-Bahnsteige auf dem Riedberg konstituiert, schon auf dem Riedberg. Warum stehen sie also da? Keine Ahnung.
    Blick von der Haltestelle Uni Campus Riedberg in Richtung Kalbach. Man erkennt im Vordergrund die Signalanlagen, die Rillenschienen und die Einschalttaster des Bahnüberganges. Dahinter sind zwei noch unbenutzte Fundamente, auf die wahrscheinlich noch Oberleitungsmasten kommen.
    Der Kreisel Riedbergallee / Altenhöferallee. Mittlerweile überwachsen mit Unkraut; die Lichtsignalanlagen für die Autos sind noch verdeckt.
    Bahnübergang am Margarethenzehnten. Wie auch an der Eschersheimer Landstraße und an anderen Stellen ist der Übergang in Z-Form angelegt, so dass man immer erst der Bahn entgegengeht.
    Blick vom Bahnübergang Am Kreuzerhohl in Richtung Kalbach. Im Vordergrund ein weiteres Paar von Fundamenten, das nicht benutzt wird.
    Einfahrt zur Haltestelle Riedberg. Links ist die Evangelische Kirche, rechts der entstehende Nelly-Sachs-Platz.
    Nördliche Ausfahrt der Haltestelle Riedberg. An einer Stelle ist das Gleis Richtung Niederursel noch nicht fixiert und hängt daher durch.
    Wendeanlage Riedberg mit beweglichen Herzstücken. Ob das eine Schallschutzmaßnahme ist? Das Verbindungsstück jedenfalls ist mittlerweile begradigt.
    Blick von der Wendeanlage Riedberg zurück zur Haltestelle.
    Ausfahrt aus der Wendeanlage Riedberg mit dem Toilettenhäuschen und dem weiterhin nicht angeschlossenen Fußgängerüberweg. Die Masten direkt vor der Wendeanlage (am Gleis Richtung Niederursel) sind zwischen den beiden Gleisen.
    Blick den Riedberg herunter in Richtung Niddatal. In Höhe des zweiten liegenden Mastes ist ein Knick im Gefälle, warum auch immer.
    Baustelle am Abzweig Kalbach. Für die Konstruktion der ersten Weiche wurde das zweite Gleis in einer Kurve daneben gelegt, auf das die Bagger fahren können. Das Gleis Richtung Kalbach liegen lassen und erst die andere Weiche bauen ging wohl nicht.
    Das Herzstück wird eingebaut.
    Blick auf die Baustelle aus Richtung Kalbach.
    Die Abspannmasten vor der Brücke über den Urselbach der U2. Hier wird die Oberleitung über die Brücke zusammen- und weggehalten.
    Die alte Brücke über den Urselbach ist abgebaut und das Fundament für die neue Brücke gelegt.
    Der Kran hebt den Stahlträger für die Brücke an, um ihn dann einzusetzen.
  • Offener Brief an das Wetter

    Liebes Wetter,
    du bist doch eigentlich nicht mehr so jung. Ich meine, du warst eigentlich die letzten viereinhalb Milliarden Jahre da und um uns herum, oder? Warum kriege ich dann das Gefühl, dass du wie ein kleines Kind beleidigt bist? Ja, ich habe dich im Winter gescholten, weil du mir ein wenig zu lange zu kalt warst. Aber musst du jetzt gleich so überreagieren? Ok, dass das Wasser im Freibad so schön warm ist, ist nett, aber könntest du es nicht bitte bei so 30 Grad im Schatten belassen? Du machst es mir echt nicht leicht, dich noch zu mögen.

    Und ich schätze, im Herbst machst du dann wieder einen auf traurig und gibst uns sieben Wochen lang Regen bei 5 Grad. Ohne eine Anstandsphase bei so 20 Grad oder so. Jetzt mal wirklich: ich weiß, dass ich es dir nicht leicht mache. Dir und deinem großen Bruder „Weltklima“. Ja, ich habe auch letztes Jahr 11 Tonnen von dem blöden Kohlendioxid verpulvert (statistisch gesehen), und auch deinem Pfadfindergruppenleiter „Umwelt“ habe ich nicht wirklich geholfen, mit so vielem gegessenen Fleisch, den ganzen Sachen in Plastikverpackungen und so weiter und so fort. Und weißt du was? Es tut mir leid. Ehrlich. Aber mir hat es schon tief drinnen leid getan, bevor du diese Beleidigte-Leberwurst-Nummer durchgezogen hast. Jetzt reiß dich mal am Riemen!

    Es wäre ja auch vielleicht nicht so schlimm, wenn du nicht zwischendurch immer so ausrasten müsstest. Aber nein, anstatt dass du uns nur die Hitze gibst, gibt’s da dann auch immernoch diese Stürme, wo man fast wegfliegt und noch obendrein deswegen nicht lüften kann, weil ja sonst innen alles Nass wird und wegfliegt. Und nicht mal die Jalousien kann man unten lassen, nein, denn der Wind, den du selbst zwischen den Stürmen pustest, könnte sie zerstören. Ist das wirklich alles nötig? Welchen Punkt willst du denn machen? Dass man Klimaanlagen auch für über 32 Grad dimensionieren sollte? Dass man besser im klimatisierten Auto rumfahren sollte, aber das wäre doch kontraproduktiv, oder?

    Ich habe heute gehört, dass du im Schnitt diesen Jahres 7 Grad mehr als normal hattest. Sieben! Wir versuchen, dich und Weltklima die ganze Zeit auf 2 Grad runterzuhandeln, und dann so was! Willst du uns warnen, wie das sonst werden könnte? Wirklich, liebes Wetter, ich bin ziemlich genervt. Bitte werde doch einfach mal wieder lieb.

    Warme Grüße, dein
    Bjørn.

  • Stadtbahn in Bergen

    Stadtbahn in Bergen

    Original-Post

    Donnerstag und Freitag waren wieder sehr regnerisch, deswegen hielt es mich doch im Büro. Freitag abend allerdings war es trocken und ich lief nach Fantoft, um auf dem Weg dorthin möglichst viele Bilder der Stadtbahn zu machen. Was sich durch den Bau der Stadtbahn alles verändert hat, war schon sehr beeindruckend, und viel zu viel, um im Detail hier erwähnt zu werden. Leider hatte ich 2007 doch nicht so viele Bilder gemacht, die ich jetzt sinnvoll vergleichen kann, aber naja.

    Tunnelportal in Fantoft (Tunnel aus Sletten). Oben: vor dem Bau (1. April 2007), Unten: Heute (2. Mai 2010)
    Testfahrt (Wagen 203) in Wergeland Station, blick Richtung Norden (Fahrt nach Depot Kronstad). Links der Mitte das alte Wartehäuschen der Straßenbahnschleife Minde (Trikkesløype Minde)
    Station Fantoft mit Tunnelportal nach Paradis und neugebauter Erweiterung für die Studentenwohnungen
    Blick von Süden zur Station Troldhaugen mit überhängendem Haus
    Endstation: Nesttun Terminal. Blick auf die Strecke, also nach Norden. Das Gleis Richtung Rådal (Süden) ist noch vom Bahnsteig überbaut…
    Endhaltestelle in Nesttun

    An der Endstation in der Stadt — Byparken — liegen zwar zwei Gleise, aber nur das Gleis Richtung Nesttun hat einen Bahnsteig. An dessen Ende liegt auch die Plakette der „Grundschienenlegung“. Die Strecke führt zum Hauptbahnhof und durch den Busbahnhof durch. Dahinter kommt die erste sehr stark veränderte Stelle: Ein Haus — Pastasentralen — musste der Strecke weichen. Eine S-Kurve später (Höchstgeschwindigkeit 10 km/h) sind wir dann an der Station Nygård direkt vor den naturwissenschaftlichen Gebäuden der Uni. Dahinter kommt Florida und die Brücke über den Store Lungegårdsvann. Hier fahren die Autos auf einer neu gebauten Brücke, während die Stadtbahn die alte Brücke mit Fahrradfahrern teilt. Hinterm Danmarksplass fängt dann ein langes Stück mit wirklich starken Eingriffen in das alte Straßenbild an, sowohl die Bjørnsonsgate als auch der Inndalsveien sind nun zum großen Teil Einbahnstraßen. Vor 5 Jahren war diese Verbindung noch die Haupteinfallstraße von Süden nach Bergen… Fantoft mit der 90°-Kurve und einem neuen Studentenwohnheim hat sich natürlich recht stark verändert, und hier ist noch am deutlichsten sichtbar, dass die Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen sind.

    Der Rest der Strecke hat keine größeren Einschnitte mehr in die existierende Infrastruktur gebracht, lediglich das Stück Troldhaugen―Nesttun wurde von drei Spuren auf zwei verkleinert, um Platz für die Strecke zu machen. In Nesttun, der momentanen südlichen Endstation, sind zwar auch beide Gleise verlegt, das Gleis Richtung Bergen allerdings ist nicht mit dem Rest verbunden und liegt unter einem Behelfsbahnsteig, sodass man jetzt von beiden Seiten in die Bahn einsteigen kann.

    Soviel zur Bybane. Vielleicht kommt bald noch ein Bericht über den Rest in Bergen…

  • Du er ikke svensk!?

    Original-Post

    Angekommen in Bergen, lief ich mit Szabolcs durch den Regen (wie könnte es anders sein) zum Gästehaus, wo ich mich duschte, während er belegte Brötchen besorgte. In der Uni noch gar nicht richtig angekommen, kam schon Laszlo und fragte nach meinen Plänen für nach der Doktorarbeit, ob ich nicht nach Norwegen wollte oder was. Den Rest des Tages, der noch sehr sonnig und warm wurde, verbrachte ich damit, eine Steuerkarte zu kriegen (nur so kann ich den vollen Tagessatz erhalten) und den Vortrag für Mittwoch vorzubereiten. Leider saß ich deshalb trotz des perfekten Wetters die ganze Zeit im Büro. Als ich nach ein paar Details über das Ausfüllen der ganzen Formulare für Reisekostenerstattung fragte, tat ich das natürlich auf Norwegisch, und die Unterhaltung ging ein ganzes Stück lang, bis mich die nette Dame daruf hinweist, dass ich als nordischer Staatsbürger mich für die Steuerkarte nur mit dem Führerschein ausweisen muss.

    Als nordischer Staatsbürger.

    Bitte? „Ja, bist du denn kein Schwede!?“ — „Nein… ich bin Deutscher!“ (Hört man das denn nicht?) Sie war wirklich überrascht, und ich nahm es als eines der größten Komplimente, die ich in letzter Zeit gehört habe.

    Außerdem traf ich am Dienstag noch Therese, eine von zwei Studentinnen, die von damals noch übrig geblieben sind, und die jetzt über Supersymmetrie promoviert. Abends fuhr ich nach Fantoft, um dort einen Film — 21 grams — zu gucken (eigentlich ganz gut, nur hoffe ich, dass das Titelthema nicht Teil des Mainstreams wird — wer zum Teufel wiegt Leute, während sie sterben?).

    Am Mittwoch war es dann den ganzen Tag regnerisch. Der Vortrag lief gut, und danach redete ich mit Laszlo und Szabolcs über die Entropie von Boxen und Federn, traf beim Mittagessen Susi, die sich bei mir beschwerte, dass ich sie nicht vorgewarnt habe, dass soviele Deutsche in Fantoft sein würden, die aber ansonsten von Norwegen total begeistert ist. Dann ging ich in die Stadt, um Norwegische Bücher zu kaufen. Mit Terry Pratchett auf Norwegisch hatte ich kein Glück, mit Peer Gynt auf Englisch auch nicht, aber ich kaufte das Gedicht von Ibsen wenigstens auf Norwegisch. Mal sehen, ob ich es verstehe.

    Wieder zurück redete ich mit den ortsansässigen Exis — dem Frankfurter Boris und der Griechin Kalliopi — über deren Forschungsthemen (und deren Erfahrungen als Ausländer in Norwegen) und fand bei Szabolcs heraus, dass er am abend keine Lust auf Weggehen hatte. Er gab mir den Tipp, zu einem Konzert mit nationalromantischer Musik zu gehen. Als ich es satt hatte, mit der WLAN-Verbindung zu kämpfen, ging ich dahin, nach drei Liedern hatte ich aber schon wieder genug. Heute morgen — Donnerstag — ist es zwar bewölkt, aber trocken, und langsam bin ich auch wieder ausgeschlafen. Wenn die Sonne noch rauskommen sollte, wird es mich heute nicht im Büro halten…

  • WLAN im Zug

    Original-Post

    Nun bin ich also in Bergen, und eine der guten Sachen, so weit mit dem Zug zu fahren ist, dass man verschiedene Züge bereist und deren Vorzüge vergleichen kann. Außerdem erlebt man ja auch ein bisschen was auf so einer langen Reise…

    FrankfurtHamburg, ICE: Montag, 0:55 bis 5:43 Uhr
    Die meisten werden schon mal in einem ICE gesessen haben. Dies war einer der ersten Generation, die noch Abteile haben. Auf einen Platz im Abteil hatte ich gehofft, aber viele andere auch, so waren in den meisten Abteilen schon Leute drin, die Großräume dafür leer, aber leider hell. Im ICE gibt es Steckdosen, aber kein WLAN. Dafür Mitreisende. Ein Mädchen, dessen Alter ich erst nicht richtig einschätzen konnte, lag auf zwei Sitzen vor mir, ich setzte mich in ein Viererabteil mit Tisch. Da ich nicht vom Schaffner geweckt werden wollte, wollte ich nicht direkt schlafen, und irgendwie kamen wir ins Gespräch. Sie kam gerade von den Kanaren, wo sie Urlaub ohne ihren Freund gemacht hat, weil Probleme mit Umbuchen und so. Nachdem der Schaffner erst bei Schlüchtern kam, redeten wir aber weiter, in Fulda, Bad Hersfeld, Göttingen, und dann kam ja eh bald Hannover, wo sie aussteigen musste. Ich will nicht sagen, dass es nervig war, aber halt anstrengend, eigentlich wollte ich ja schlafen. Sie war übrigens ziemlich gleichalt wie ich. War echt nett. Ein wenig Schlaf hat mir dann die gute Stunde nach Hamburg noch gebracht. Oh, und es war alles Pünktlich.
    Hamburg → København, IC3: Montag, 7:25 bis 12:11 Uhr
    Die Gumminasen habe ich mal für das hässlichste gehalten, das auf Schienen fährt, aber bequem sind sie wirklich. Richtige Sessel sind das. Nachdem ich anderthalb Stunden auf dem Hamburger Hauptbahnhof nicht eingeschlafen bin, suchte ich mir einen Fensterplatz in Fahrtrichtung (alle Plätze sind in Viererabteilen mit Tisch), wo ich es sehr bequem hatte, bis zwei Frauen kamen, die sich wohl versehentlich in die erste Klasse gesetzt hatten, auf Sitze mit der gleichen Nummer, aber eben im falschen Wagen. Also, an den Gang. Da ist Schlafen nicht so richtig einfach, aber mit meinem Kissen, dass ich dabei hatte, habe ich doch zumindest Ruhe gefunden, vor allem nach der Fährüberfahrt. Die Dänische Staatsbahn versorgt alle zwei Plätze mit einer Steckdose, also wie im ICE, und kündigt Internet an, was es aber zumindest auf dem deutschen Teil der Strecke nicht gibt. Im Dänischen gab ich mich meiner Müdigkeit hin, und das einzige, an das ich mich erinnern kann, ist das Gespräch der beiden Frauen: Beide machen irgendwas im Sportjournalismus, die eine scheinbar beim ZDF, und ich hatte das Gefühl, sie mal gesehen zu haben — vielleicht ist sie eine Moderatorin? Aber was weiß ich schon. Und was interessiert es mich auch. Die Fahrt auf die Fähre hatte sich etwas verzögert, daher auch die Fährfahrt und die Weiterfahrt in Dänemark auch, Ankunft in der København wieder Pünktlich.
    København → Göteborg, X2000: Montag, 12:59 bis 16:32 Uhr
    Warten in Københaven hat mich gelehrt, dass es doch langweiliger geht als dieses „nur rote Züge“-Feeling, dass ich in Frankfurt immer kriege: In Københaven fahren vier verschiedene Zugarten, plus die S-Bahn, und an denen hat man sich recht schnell satt gesehen. Naja, eine davon ist der X2000. Ich wollte schon immer mal mit einem X2000 fahren, und der Sparpreis der Schwedischen Eisenbahn machte dies für 10 Euro möglich. Gediegenes Inneres, Holzvertäfelung, Steckdosen und tatsächlich zuginternes WLAN. Hier kann man entweder Internetzugang kaufen (teurer als die ganze Fahrt: 100 zu 95 Schwedische Kronen) oder kostenlos die Website der SJ und Zuginformationen abrufen, wie eine Karte, wo man gerade ist. Das war sehr nett, weil man ja normalerweise nicht weiß, wo gerade dieser nette Ausblick ist, den man da sieht. Leider war die Landschaft noch nicht groß genug, als dass es davon viele gegeben hätte, und mehr als schön kriegt man in Schweden ja auch nicht). Während also der Ausblick nicht wirklich aufregend war, guckte ich mir auf dem Laptop Charlie Wilson’s War an. Zwei Minuten zu spät in Göteborg.
    Göteborg → Oslo, BM73B: Montag, 17:45 bis 21:45 Uhr
    Ich hatte seit Frankfurt nur ein Schokohörnchen gegessen, das mir aber nicht wirklich gut bekommen ist, also brauchte ich was zu essen. Ich ging also auf der Suche nach einem Supermarkt vom Göteborger Bahnhof weg und fand, dass es schwierig ist, sowas zu finden. Nachdem ich zwei hübsche Mädels gefragt habe, fand ich dann aber einen Laden, in dem ich Kekse und Banenen kaufen konnte. Im Bahnhof fand ich keinen Fahrkartenautomaten der Norwegischen Staatsbahn, an dem ich eigentlich meine Tickets abholen wollte, aber der Schaffner sagte mir, ich solle das Ticket dann einfach in Oslo holen, bevor ich in den Zug nach Bergen steige. Nun gut. Von den sechs BM 73B habe ich wahrscheinlich in allen schon mal gesessen, und hier gab es wirklich keine Überraschung (außer, dass das eine Klo zu war und ich weiter laufen musste als gedacht. Sitz in einem Viererabteil mit Tisch, Blick nach links (Westen). Keine Steckdose, kein Netz, nur kurz in Schweden jemand im selben Vierer, ansonsten sehr leer. Ich sah My Sister’s Keeper und musste wieder hemmungslos heulen, und dann begann ich zu lesen: Ich habe mich entschlossen, Douglas Adams noch Chancen geben und kaufte die weiteren Teile von Per Anhalter durch die Galaxis. Leider habe ich festgestellt, dass ich immernoch das Gefühl habe, Douglas versucht einen aberwitzigen Text zu schreiben, ohne zu wissen, wie das geht. Ich weiß, viele Leute mögen das, aber ich war nach zwei Kapiteln sowieso zu müde und döste bis Oslo (Ankunft pünklich) vor mich hin.
    Oslo → Bergen, B7: Montag 23:09 bis Dienstag, 06:56 Uhr
    Umsteigen in Oslo verlief ohne Probleme, und ich betrat das erste Mal einen neu umgebauten B7-Wagen. Die Sitze sind nun anthrazit statt vorher rot, und haben ebenfalls Steckdosen, außerdem gibt es Internet. Statt der Billiggrafik der Position im X2000 hat man hier google maps; man kann selbst hin- und zurück scrollen, die Strecke wird als Linie angezeigt. Habe ich aber nur in Oslo ausprobiert, dann war schlafen angesagt! Neben mich setzte sich ein grimmig aussehender Schrank, der scheinbar nur aus Muskeln und Grunz-Stimmbändern bestand, sich aber, als er gesehen hat, dass schräg hinter uns ein Doppelsitz frei war, umsetzte. Geschlafen habe ich lange und ziemlich gut, so dass ich am nächsten morgen relativ fit am Bahnhof ankam, wo Szabolcs schon auf mich wartete.

    Wie’s mir hier in Bergen ergangen ist und weiter ergeht, schreibe ich dann bald.

  • Soziologische Experimente

    Original-Post

    So, morgen früh ist meine ich-bin-mal-lange-da-Phase zuende und ich fahre zur Telekom-Stiftung und erzähle denen, wofür die mich eigentlich die letzten zwei Jahre gefördert haben. Ich bin sehr gespannt, wie das läuft… Und danach kommt ja wie angekündigt meine Woche in Bergen, in der ich auch einen Vortrag halten soll. Und zwischendurch sind die Jamaica-Proceedings fällig… Aber das hört sich schon wieder viel zu negativ an. Die Proceedings sind geschrieben, ich brauche nur noch das ok oder die Verbesserungsvorschläge von Marcus. (Nur das wird etwas schwierig, wenn ich keinen Arbeitstag mehr hier habe. Schwierig, nicht unmöglich.) Der Vortrag für die Telekom ist ja fertig, aber den Bergen-Vortrag habe ich noch nicht mal angefangen, und der soll 45 Minuten lang sein, naja, maximal nur, aber weniger als 30 wären schon komisch. Ich werde mir alle Folien, die ich bis jetzt gemacht habe, mitnehmen, und versuchen, auf dem Weg nach Norwegen daraus einen Vortrag zu basteln. Wenn ich mir meine USB-Tastatur mitnehme, kann ich auch mit Sicherheit gut arbeiten, und mindestens bis Göteborg sollte ich auch eine Steckdose zur Verfügung haben.

    Bevor ich fahre, starte ich noch schnell Unmengen an Rechnungen auf dem Rechencluster, so dass in der Zeit, in der ich nicht hier bin, etwas Sinnvolles geschehen kann. Und danach heißt es dann Power-Auswerten und Power-Paperschreiben.

    Die erste Fahrt, die jetzt kommt, macht mir ein bisschen Sorgen: Ich fahre ICE nach Köln und dann IC nach Bonn, habe aber nicht reserviert (einmal habe ich drauf verzichtet). Mit dem vom Vulkanausbruch beeinträchtigten Flugverkehr dürfte der ICE von Frankfurt nach Amsterdam eher voll als leer sein, und neben Türen sollte man sich im ICE momentan auch nicht aufhalten — ich hoffe, dass ich einen Sitzplatz kriege. Nach Bergen ist auch nicht reserviert (ok, also zweimal habe ich darauf verzichtet), und ich hoffe, dass ein ICE um 0:55 Uhr auch nicht komplett von verhinderten Fluggästen überrannt wird, immerhin ist das ja auch noch ne Woche hin.

    Heute hatte ich mein erstes richtiges Tutorium in diesem Semester — das letzte Woche war ja nur ein „Hallo Leute“ und zählt deswegen nicht. Hier habe ich ein wenig experimentiert: Es gibt in diesem Semester Präsenzübungen, die im Tutorium von den Studenten gelöst werden müssen. Ich hatte eine tolle Idee: Gib ihnen einfach die Aufgabe und lass es sie selbst regeln, wie sie alle nach einer Stunde die Lösungen kennen. Da war ich wohl etwas SoftSkill-verseucht… Nun, die Leute saßen von den 60 Minuten etwa 55 Minuten lang still da und rechneten. Und schafften daher nur die Hälfte. Dementsprechend hat auch die Besprechung danach wesentlich länger gedauert als gedacht, und wir haben eine Viertelstunde lang überzogen (es dauert schon von vornherein drei Zeitstunden). Eigentlich hatte ich gedacht, wir könnten eine halbe Stunde früher Schluss machen, denn heute tagte der Verkehrsausschuss der Stadt Frankfurt, und da wäre ich gerne hingegangen. Nun, meine Soziologie-Theorien haben also einen gehörigen Dämpfer gekriegt, und für die nächste Experimentiersession (also das Tutorium in zwei Wochen) muss ich mir was Neues einfallen lassen. Und was ich Gunnar, der mich nächste Woche vertreten wird, als Arbeitsauftrag geben werde, weiß ich auch noch nicht.

    P.S.: Ich erinner mich gerade daran, dass in Zweifel gezogen wurde, dass die letzte Zeit für mich tatsächlich eine ich-bin-mal-lange-da-Phase war, da ich ja einen Tag in Leipzig und eineinhalb Tage auf dem Weg nach Hannover und zurück war. Aber es hat sich wenigstens so angefühlt.

  • Pause

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    Heute mache ich mal Pause. Wirklich? Naja, sagen wir lieber, jetzt mache ich mal Pause. Ist auch irgendwie mal nötig, aber noch so viel zu tun… Die Probleme mit unserem Rechencluster habe ich im Laufe der letzten Woche größtenteils gelöst, doch die zweite Hälfte der Woche war am Ende nicht sehr produktiv. Fangen wir aber vorne an: In der Hoffnung, Rechnungen schneller hinzukriegen, habe ich mich endlich mal einer Erweiterung zu unserem Modell gewidmet (die ich nicht selbst geschrieben habe, aber umbauen musste, bevor ich sie benutzen konnte), was zwar ganz gut ging, aber trotzdem von Montag (ja, ich war beim Arbeiten am Feiertag) bis etwa Mittwoch gebraucht hat. Und ich muss meinen Chef noch überzeugen, diese Erweiterung ins Modell eingebracht werden kann — das kommt dann morgen, Montag. Ich habe aber für einen Teil meiner Rechnungen noch eine andere Idee zur Beschleunigung, das mache ich dann ab morgen.

    Donnerstag war Erstsemestereinführung, bei der ich zwar eigentlich nicht, aber dann doch wieder viel geholfen habe: Ich hielt Einführungsvorlesung, in der wir den Erstis sagen, welche Mathe-/Physik-Kenntnisse von ihnen erwartet werden, machte während der Mittagspause für die Rallye die Montagsmaler (keine gute Idee, hatte Hunger ohne Ende danach) und war beim Professorencafé da. Freitag bis Samstag Mittag war ich in oder auf dem Weg nach Hannover, um Thomas beim Umziehen zu helfen; er hat eine richtig schöne Wohnung bekommen. Dafür war ich dann gestern nachdem wir zurück waren bis abends im Büro und bin heute auch zumindest ein bisschen beim Arbeiten.

    Arbeitsmäßig geht es auch voran: Ein Proceedings für in 4 Tagen habe ich zwar noch nicht angefangen, aber ich habe eine gute Idee, welche Daten ich da reinpacke (für die eigentlich gewollten habe ich keine Zeit mehr, wegen des Rechencluster-Problems). Für nächste Woche muss ich noch zwei Vorträge vorbereiten, die zu unterschiedlich sind, als dass sie sich gegenseitig helfen könnten. Meine Lehr-Deadlines kann ich wohl alle einhalten (dank meiner Bürosession gestern), und das neue Semester scheint (am Ende doch) gut vorbereitet zu sein. Nächste Woche fängt auch das Pfingstprojekt des Gitarrenorchesters an, aber auch das werde ich mit Sicherheit noch verkraften. So, nun zurück an die Arbeit!

  • Leipzig

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    Nach Leipzig zieht an diesem Wochenende meine Schwester; am Gründonnerstag war ich mit ihr dort und habe ein lachsrotes Zimmer erst weiß und dann (ein bisschen) beige gestrichen (ein bisschen, weil wir nicht fertig wurden). Zwischendurch bin ich aber weiterhin beim Arbeiten — nicht, dass das momentan einfach wäre: unser Rechencluster ist zwar wieder online, ist aber noch nicht vollkommen eingespielt (ich habe vorgestern z.B. 1400 Mails bekommen, dass ein Job — es war immer derselbe — gelöscht werden muss), und neben dem FIAS wird momentan gebaut, was nicht schlimm wäre, wenn es da nicht einen Erdverdichter gäbe, der das Gebäude zum wackeln bringt, was extrem nervig ist und mir Kopfschmerzen bereitet.

    Die Deadlines türmen sich derweil auf; ich habe momentan vier Forschungsfronten, drei Lehrfronten, suche noch jemanden, der mich bei einer der beiden Fronten unterstützt und nebenbei habe ich auch noch ein Privatleben (doch, wirklich…). Nun ja, mal sehen, welche Deadline ich nicht einhalten kann…

  • Sommerpause

    Original-Post

    Diese Woche hat mit ziemlich schlechten Nachrichten angefangen, es scheint, ich war für eine mir wichtige Sache ein halbes Jahr zu schlecht getimed (nebenbei: Wie ist das Partizip von timen? Blöde Anglizismen). Und ich habe nicht mal was falsch gemacht, nur einfach Pech gehabt. Verdammt.

    Kurz nach dieser Mail ging es am Montag nach Bonn, zur DPG-Frühjahrstagung. Mit Ioannis, Fritz, Christian und Felix im Auto, abends wieder zurück. Die Talks waren ganz ok, und auf der Rückfahrt haben wir uns irgendwann „Deine Mudda“-Witze erzählt. Tränen gelacht. Vorher, in Bonn, habe ich mich mit Frau Frense-Heck von der Telekom getroffen und einen Tee getrunken. Nettes Gespräch!

    Der Hinfahrt nach Bonn und Christian’s Erklärungen zu seiner Masterarbeit (auf der Rückbank von Ioannis‘ Auto war’s eigentlich zu eng, aber er zeigte es mir trotzdem) entsprang ein Projekt, an dem ich den Rest der Woche saß/noch sitze, und was recht vielversprechend aussieht. Ist mal ne Abwechslung zu der normalen Arbeit, und da kommt wohl bald ein Paper raus.

    Apropos Paper: Mein eigentliches Paper wurde endlich angenommen, und zwei — dann referierte — Proceedings (Jamaica und Bormio) sind in der Mache. September fertig sein ist also durchaus noch in erreichbarer Weite. Oder Nähe.

    Der Rest der Woche war anstrengend, ich war jeden Abend politisch unterwegs, und auch heute ist damit nur eingeschränkt Schluss: Für heute abend haben mir meine Eltern an Weihnachten Eintrittskarten für die Alte Oper geschenkt, es tritt auf Hagen Rether, einer der besten Kaberettisten, die ich kenne. Ich freue mich also auf einen schönen Abend mit meinen Eltern. Und am Wochenende wollte ich mal beim Tag der Offenen Tür im Römer vorbeischauen, also wieder was mit Politik. Und die ganze Zeit freue ich mich natürlich auf das, was mich heute schon wieder um 5 Uhr aus dem Bett getrieben hat: Die Bombi-Show. Doch leider hat die ab heute, 10 Uhr, Sommerpause. Nun ja, ich genieße noch die restlichen 2 ¼ Stunden, während ich jetzt mal weiterarbeite.

  • Umzug

    Original-Post

    Nachdem mein Chef endlich mal seine Stelle gesichert bekommen hat (herzlichen Glückwunsch, Marcus!), ziehen wir (= seine Arbeitsgruppe) seit gestern und wohl noch ein paar Tage lang jetzt ins Frankfurt Institute for Advanced Studies um. Die Büros im FIAS sind schon bereit, die Schlüssel noch nicht komplett: In meinem neuen Büro, wo wir zu viert sitzen werden, sind nur zwei Schlüssel da. Glücklicherweise hat mir Marlene, die den Rest der Woche auf Forschungsbesuch in Uppsala ist, ihren Schlüssel für die Zeit geliehen, und vielleicht kommen die restlichen Schlüssel ja im Laufe der Woche zurück. Heute habe ich jedenfalls mal zwei Schuhkartons dabei, in die ich versuchen werde, meinen ganzen Kleinkram zu transportieren.

    Wirklich ändern wird sich aber nicht viel; meine Büronummer ist jetzt anders, und Mittags essen gehen muss wohl jetzt besser geplant werden, die Fachschaft ist weiter weg… Aber meine Homepage wird weiterhin am gewohnten Ort sein, ich werde weiterhin dieselbe Physik machen und so weiter. Apropos: Genug gebloggt, ich muss mich mal zum Arbeiten aufmachen.