Hier muss nicht immer was über Norwegen stehen, oder? 1999 war’s. Die Eintracht war praktisch abgestiegen — nicht, dass es mich gejuckt hätte. Der letzte Spieltag war, ich war Trambahn fotografieren mit meinem Papa. Ich mach’s kurz: Die Eintracht schaffte in einem unglaublichen Schlussspurt ein 5:1 gegen Kaiserslautern und den Klassenerhalt. Wenn ich mir die Radiokonferenz von damals nochmal anhören könnte — oh yeah. Mir ist es noch ewig dabei eiskalt den Rücken runter gelaufen; schade, dass ich es nicht live erlebt hatte. Trotzdem einfach geil. Vier Jahre später bin ich daheim und fiebere bei der Schlusskonferenz der zweiten Fußball-Bundesliga mit. Mainz führt 4:0, Frankfurt hat ein 3:1 zu Pause verspielt, jetzt steht’s 3:3. Auch hier mach ich’s kurz: Ein Last-Second-Tor besiegelt das 6:3 bei der Eintracht, Mainz gewinnt 4:1, die Eintracht steigt auf. Auch das war absoult tolles Kino im Kopf, hervorgerufen durch Radio. Warum zum Teufel erzählt der Bjørn das alles?
Das ist ja alles nichts gegen eine Handball-Übertragung. Mit zweimaliger Verlängerung. Wenn die Franzosen ständig in Führung liegen und die Deutschen am Ende mit 32:31 gewinnen und ins Finale der Handball-Weltmeisterschaft einziehen. So ein hin und her… Puh! Das war toll. Danke hr info!
Das letzte mal, dass ein Land 42-jährige zum Militärdienst verpflichtet hatte, war im dritten Reich. Das nächste mal wird es wohl, na wo? Genau. Im evil Empire sein.
Nicht so sehr Politik, aber auch interessant: Im deutschen Radio habe ich nie etwas davon gehört, aber es ist eine recht große Meldung hier in Norwegen: Evil Company’s neues Betriebssystem, Vista, gibt der NSA Zugriff auf die PCs. Einfach so. Naja egal
Wie man gescheite Programme schreibt, versuche ich gerade herauszufinden; ich bin fleißig dabei. Natürlich tauchen an immer mehr Stellen Probleme auf, und ich tue mein bestes, alle Löcher zu Stopfen, aber manchmal bin ich doch etwas frustriert… Meine Norwegischlehrerin hatte mir am Montag von einem anderen Chor erzählt, der gestern, Dienstag ein Vorsingen veranstaltet hat, aber ich habe keine großen Illusionen, dieses Vorsingen war richtig scheiße. Ich hatte das Gefühl, dem Dirigent ist es wichtiger, wie ich den Laut (nicht den Ton) a ausspreche (wenigstens kenne ich jetzt den subtilen Unterschied zwischen dem deutschen und dem norwegischen A), als die Töne die ich singe. Das hat auch nicht grade zu meiner Laune beigetragen. Ansonsten ist alles ganz toll, und auch das Fehlersuchen macht ja irgendwie Spaß, und zwar nicht zu knapp. Nur bleibt dabei momentan kaum Zeit für etwas anderes.
Die Nachrichten aus der Heimat sind auch meistens nicht so gut (außer dem 27:25 der Deutschen gegen Spanien bei der Handball-WM und netten Grüßen); eine Wahlbeteiligung von 35 % wird mir als „Zeichen der Zufriedenheit“ verkauft — Idiot —, die Eltern löschen Daten — grgh — naja, wenigstens haben die Mainzer am Samstag gewonnen und die Bayern weder gestern noch am Freitag. Das ist doch wieder was.
Ich will mich an dieser Stelle mal dafür entschuldigen, dass das hier manchmal so eine Art „Braindump“ ist, so ohne Struktur, aber ich bin nicht motiviert genug, um eine gute Struktur für meine Gedanken zu finden. Dafür bin ich offensichtlich motiviert genug, soviel darüber zu schreiben, dass ich nicht motiviert bin GENUG JETZT!
Aber dazu gleich. Erstmal kommt es mir die ganze Woche so vor, als sei die Welt in heile Welt hier in Bergen und unheile Welt in Frankfurt aufgeteilt. In der Tat geht es momentan nicht nur mindestens drei Leuten, die mir nahe stehen, recht schlecht, auch habe ich in den letzten Wochen genau zweimal zu oft gehört, dass jemand eine nahestehende Person verloren hat. Mein Beileid. Auf der anderen Seite ist hier immer noch Frost und Schnee, gerade schneit es wieder, obwohl eigentlich seit Freitag wieder Tauwetter angesagt war, in Norwegisch habe ich ein Kennenlern-Spiel gewonnen (mit zwei anderen zusammen), der Preis war ein norwegisches Buch, dass ich jetzt anfange, zu lesen. (Es ist ein Buch auf norwegisch, kein norwegisches Buch; es spielt in Japan und heißt Snø — Schnee.) Außerdem war ich gestern auf einer netten Semesterstart-Party, überlege momentan, über Ostern mit Szabolcs nach Tromsø zu fahren, Melanie besuchen, und mit dem Hurtigruter-Schiff wieder runter (oder andersrum), Melanie weiß nur noch nicht, ob sie da ist. Und dann macht Programmieren momentan einfach sehr viel Spaß, ich bin sehr motiviert und auch recht produktiv. Irgendwie fühle ich mich einfach gut.
Heute morgen las ich dann allerdings in der Zeitung. Dazu muss ich etwas ausholen: Bei dem Chor, von dem ich erzählt habe, gab es am Dienstag eine Aufnahmeprobe. Die war mit ein wenig singen und ein wenig auf Knien vor einem Theaterscheinwerfer sitzen und Fragen beantworten. Das Ergebnis sollte am Samstag in der BA stehen. Leider steht mein Name da nicht, ich muss also weiterhin meine Nachbarn nerven, wenn ich singen will ☹. Aber auch heute war ich wieder recht motiviert, zu arbeiten, trotzdem, ich fühle mich trotzdem recht gut. Viel mehr gibt’s nicht zu erzählen.
Aber der Reihe nach. Nicht ganz weiß, sondern teilweise grün war der Schimmel auf meinem Brot am Samstag abend. Die neue Brotsorte, die ich momentan esse, hält wesentlich länger als die alte, und daher war der zweite Laib, den ich am Montag gekauft hatte, am Ende nicht mehr gut. So ein Mist! Zum Glück hatte ich noch (recht neuen) Kartoffelsalat, der mich über den Abend gerettet hatte. Am Sonntag gab’s dann gutes Mittagessen, allerdings sind keine Kartoffeln fürs Abendessen übrig geblieben. Da ich den ganzen Tag gekehrt und Wäsche gewaschen habe, hatte ich abends aber Hunger, also entschloss ich mich, in die Stadt zu fahren, um einen Whopper zu mir zu nehmen.
Am sternklaren abend nahm ich dann nicht den Bus heim, sondern lief durch das eiskalte Bergen, bevor ich in Club Fantoft noch ein Bier nahm und ins Bett ging.
„Stromausfall“ bezw. „Strømutfall“ wäre der Titel dieses Artikels gewesen, wenn ich ihn heute morgen geschrieben hätte. Kurz, bevor ich gehen wollte, ging meine Lampe aus, der Laptop schaltete auf Akku-Betrieb, und auch das Internet ging nicht mehr. Blick zum Fenster raus — alle Straßenlaternen dunkel, auch auf der anderen Seite des Tals, aber, so ein Glück, etwas in Richtung Norden, da, wo Bergen ist, brennen Lichter, also kann ich wohl in der Uni arbeiten.
Man höre und staune, gestern um 21:20 habe ich auch die für’s Wochenende versprochenen Plots bekommen, und heute morgen dann gegen 10 deren endgütige Version. Nach den letzten Rumschraubungen wollte ich dann die Dateien für den Artikel zusammenpacken, mache aber einen Fehler und überschreibe die Textdatei. Man stelle sich das vor; vier Seiten eineinhalb Stunden vor Abgabetermin (ich hatte mir selbst 12:00 Uhr als Ziel gesetzt) zunichte. Einfach so. Was jetzt?
Ärmel hochkrempeln und nochmal schreiben. Ich hatte den Output noch und einen Ausdruck und versuchte dann, die Quelldatei wiederzuschreiben. Als ich bei der ersten Referenz angekommen war, erinnerte ich mich daran, dass ich den Quelltext am Wochenende per Mail verschickt hatte, ich konnte diese Daten benutzen, musste nur noch die weiteren Änderungen einarbeiten. Um Halb Zwölf war es fertig. Und jetzt ist es veröffentlicht.
Nach Mittagessen mit Sonnenschein bei klarstem Wetter und so war dann um zwei Uhr Norwegisch-Kurs. Keiner da, den ich kenne, so ein Mist. Doch dann geht die Tür auf, und wer kommt rein? Aasne, die schon letztes Semester meine Lehrerin war. Und sie war wirklich gut, deswegen habe ich mich sehr gefreut.
Und dann passierte es: Es fing an zu schneien! Zwischendurch mal wieder nicht, aber dann wieder — schon gut und gerne sieben Zentimeter! Und es scheint kalt genug, so dass es liegenbleibt! Und jetzt hör ich mal wieder auf mit den Ausrufezeichen. Ihr merkt daran aber, dass bis dahin alles toll war.
Nur bis dahin? Nein! Es ging ja noch zum Chor. Die „öffentliche Probe“ bedeutete nicht etwa „wir singen und ihr dürft zugucken“, sondern „wir singen und ihr dürft mitmachen“. Und danach ging es in ein Café, in dem weitergesungen wurde und ich mit vielen Leuten sprach. Dabei habe ich krass gemerkt, wie schlecht ich noch Norwegisch kann, aber Mitglied in diesem Chor zu sein (so die mich denn morgen nehmen), würde meinem Norwegisch mit Sicherheit helfen!
Keine Angst, der Politik-Teil ist heute recht kurz. Nur noch ein Argument gegen die Ju Es of Ey: Zugegeben, noch nicht beschlossen, aber alleine die Tatsache, dass es im Kongress als Gesetzesvorlage liegt, ist einfach ohne Worte: Jeder, der gegen Bezahlungkommerziell politische Lobbyarbeit betreibt, soll sich nach den Plänen der Republikaner beim Kongress registrieren und ihm alle drei Monate zu berichten, was man gesagt hat, bei Zuwiderhandlung Gefängnis.
Ok, ist ja in Ordnung, gegen Bezahlung Lobbyarbeit ist ja auch irgendwie komisch, nicht? Nein, wenigstens nicht so: Große Unternehmen kriegen jede Menge Schlupflöcher, während einfache Kommunikation als Lobbyismus angesehen wird und unentgeltliche Kommunikation zu mehr als 500 Leuten schon als bezahlterkommerzieller Lobbyismus betrachtet wird. Wer will noch nach Amiland? Ich nicht.
So, was war noch? Eine weiß-grüne Wiese vor dem Fenster, die Wiese scheint sogar weißer zu sein als der Berg dahinter, aber leider sind die Vorhersagen für die Temperaturen mittlerweile nach oben korrigiert worden, es wird wohl nur noch recht kurz unter den Gefrierpunkt gehen.
In der Uni hatte ich diese Woche vergeblich auf die Plots gewartet und das Paper am Freitag an die Koautoren geschickt, ohne diese Plots, und um Rückmeldung gebeten. Zwei davon habe ich bekommen, sie sind eingebaut, und jetzt hoffe ich nur, dass die beiden Plots wirklich am Wochenende kommen, und dann habe ich am Montag meine allererste Veröffentlichung. Ich glaube, dann gehe ich feiern!
Nein, kann ich nicht. Montag abend trifft sich der Männerchor Arme Ritter, bei dem ich nächstes Semester mitsingen will. Mal sehen ob die mich wollen ☺
Mal sehen auch, wieviel die Bücher für den Norwegisch-Kurs dieses Semester kosten, letztes Semester war ich da mit 80 € doch recht teuer dran.
Vielleicht doch noch was zum Wetter: bei mir war es gestern sehr sonnig, und in letzter Zeit nicht sehr windig, im Gegensatz zu Deutschland. Alle, bei denen ich mich gestern erkundigt habe, hatten keine Probleme, aber wie sah’s bei euch anderen aus? Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen. Und wenn ich bei der Frage danach nicht mehr unbedarft zwischen irgendwelche gerade frisch entstandenen Fronten gerate, wäre ich auch sehr dankbar *g*
Die erste dieses Jahr (und damit in meinem achten Semester) hatte ich heute. Quantenfeldtheorie. War heute nur Wiederholung von der Vorlesung letztes Semester, aber egal. Das Frühjahrssemester wird (abgesehen von meinen wahrscheinlich drei Reisen) hier in Bergen zweimal unterbrochen; Ostern is nix, und Anfang Februar sind Winterferien. Habt ihr das gemerkt — was eine tolle Brücke — WINTER! Jaha! Heute morgen habe ich seit langer Zeit mal wieder eine Zeitung im Aufzug gefunden, und der Wetterbericht sagt Donnerstag abend und den kompletten Montag frostige Temperaturen vorraus — ohne Niederschlag dann zwar, aber immerhin, es wird kalt.
Allerdings sagt diese Zeitung auch vorne „81 Tage mit Regen in Bergen“ und hinten weist die „Niederschlagsstatistik der letzten 30 Tage“ zwei Tage ohne Regen aus…
In der Uni habe ich die letzten Tage die Proceedings zu Laszlo’s Vortrag bei der QuarkMatter zusammengeschrieben, und habe davon eine Menge Zeit damit verbracht, auf jemanden zu warten, der mir Plots machen soll, leider immer noch vergeblich. Mal sehen, wie lange das noch dauert.
Außerdem habe ich weiter am Songbook gearbeitet, mit Stefan’s neuem Input (heute schickte er mir „Snow“ von den Chili Peppers); ich versuche, nach und nach das Format zu vereinheitlichen. Das war zwar schon das Ziel gewesen, als ich überhaupt angefangen hatte, das alles zu einem riesigen PDF zusammenzupacken, aber hat dann doch irgendwo nicht mehr funktioniert. Wenn ich es jetzt einmal durchgehe, wird es mit Sicherheit wieder zwischen ganz vorne und ganz hinten Inkonsistenzen geben, deswegen versuche ich, die „Regeln“ aufzuschreiben und es möglichst gründlich (und zweimal) durchzusehen, das wird aber wohl etwas dauern. Aber ich hab ja Zeit ☺
Darüber habe ich eigentlich nicht viel zu erzählen, aber ich sitze hier gerade, Samstag morgen, höre Werner Reinke, und habe als Frühstück Weißbrot mit Nutella — und ungesalzener Butter darunter. Ist ein Überbleibsel von Mama und Papas Essenspaket zu Weihnachten. Das ist Luxus. Hach.
Dem Wetter nach zu urteilen, hat sich der Frühling wieder etwas zurückgezogen, aber nein, er ist nicht schon dem Sommer, sondern doch wieder dem Winter gewichen. Am Mittwoch morgen hat es geschneit, davon war zwar abends nur noch Glatteis übrig, aber auf dem Løvstakken ist es immer noch recht weiß. Keine Bilder, natürlich, Kamera is ja kaputt, schade.
Doch neben dem verspäteten Jahreswechsel hat sich noch was anderes getan; in meinem Büro gibt es jetzt zwei neue; Masterstudenten aus Stavanger, die allerdings noch keine Ahnung haben, über was sie schreiben. Nun ja. Während ich in dieser Woche recht fleißig am Programmieren und Schreiben war, haben sich meine Reisepläne für das nächste Halbjahr weiter erweitert: Vom 16. bis 19. April findet ein Hydro-Workshop statt, organisiert vom ITP Frankfurt! Und ohne wirklich Rücksprache zu halten, hat Laszlo einfach mal vier Leute — mich und ihn eingschlossen — angemeldet. Nicht falsch verstehen, ich find’s super. Noch eine Reise nach Frankfurt, für die ich nix bezahlen muss!
Meinen Mitbewohner habe ich immernoch nicht wirklich kennengelernt, etwas merkwürdig, vielleicht bringt das gerade beginnende Wochenende ja was.
Songbook
Das Wochenende wird mit relativ großer Sicherheit wenigstens eine Erweiterung für’s Songbook bringen — Dani California! Ist schon alles vorbereitet, bin nur nicht ganz fertig.
Keine Zeit, traurig zu sein. Heute ist Hannah wieder nach Hause geflogen (wenn alles pünktlich war, ist sie vor zehn Minuten in Frankfurt gelandet), und deswegen geht’s mir nicht wirklich super. Wie auch. Allerdings könnte es schlimmer sein, aber von vorne: Gestern und heute haben wir tatsächlich mal die Sonne gesehen. Ich habe gestern mit Laszlo geredet, und er sagte mir, dass er im März mal eine Woche in Dresden sein wird, wusste aber noch nicht genau, wann. Das traf sich gut, denn ich wollte Hannah doch mal im März in Nantes besuchen kommen. Heute kam ne Mail, unser Wunschtermin haut hin, ich habe Flug Bergen → Paris sowie den TGVParis → Nantes (jeweils mit Rückfahrt) für 8. März bzw. 15. März gebucht. In 58 Tagen sehe ich sie um 17:07 am Nanter Bahnhof wieder!
Außerdem will mir Laszlo für eine Konferenz Anfang Juni am CERN, um deren Besuch mich Horst gebeten hatte, die Fahrt nach Frankfurt (ab da bezahlt Horst) finanzieren, so dass ich dann wohl an Christi Himmelfahrt oder so komme, meinen Geburtstag feiere, dann zur Gitarrenfreizeit mitfahre und am Pfingstmontag abend nach Genf abhaue, zwei Wochen, und dann noch wahrscheinlich eine Nacht in Frankfurt und dann bis zum bitteren Ende nach Norge. (Alles ohne Gewähr!) Nun, also das scheint auch Form anzunehmen.
Die Rückfahrt vom Flughafen nutzte ich, mir mal das unerwartetste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr, eine hessische Weihnachtsgeschichte, durchzulesen, das hat meine Tränen etwas reduziert und in Lachtränen umgewandelt. Danke, Johannes, Julia, Luisa, Fabian, Angela, Stefan und Berit — wahnsinnig toll!
Dann saß ich hier rum, keine Lust auf nix, als es an der Tür rumschraubt und mein neuer Zimmernachbar reinkommt. Mexikaner, Wiwi, bleibt ein Semester hier, hat einen Freund im C- oder D-Block (die mit großer Küche), und kündigte an, dass er die meisten seiner Essenmachsachen bei ihm unterbringen wird, weil es hier keine Mikrowelle gibt. Nun, ich habe hastig gespült (das war eigentlich als Ablenkung für die großen Einsamkeitsschübe von heute abend gedacht gewesen) und ein paar Worte mit ihm gewechselt und festgestellt, dass ich mit dem Lernen des Norwegisch endgültig alle letzten Reste Spanisch aus meinem Wortschatz verbannt habe. Nun, er kann Englisch, also halb so wild. Nach kurzer Zeit sind sie wieder abgedampft, die beiden, ich bin mal gespannt darauf, ihn näher kennenzulernen.
Ach so, er heißt Manuel.
Außerdem bin ich gespannt darauf, wie ich jetzt weiterarbeiten kann, jetzt, wo es schlechtes Wetter und jeden Tag ein paar Minuten mehr „Helligkeit“ gibt… Das Fahrrad bleibt aber noch einen Monat stehen, ich werde morgen meine Busfahrkarte ‚verlängern‘.
Und zwar schon recht lange und von recht vielem, auch dem Bloggen, aber leider nicht von allem. Weihnachten hatte ich etwas Ferien von Bergen, mit der Familie, aber leider nicht vom Regen. Das ach-so-schneesichere Voss hatte keinen Schnee, sehr schade. Also wollten wir nach ein paar schönen Tagen in die Berge fahren, um dort durch Schnee zu stapfen, also auf nach Finse, mit dem Zug. Zu spät stellte ich fest, dass ich auch keine Ferien von meiner Dabbigkeit hatte; es fiel mir erst auf, als meine Kamera auf dem Boden aufschlug. Kaputt. Der Ausflug war trotzdem toll, wir sind ein paar Stunden durch den Schnee und über einen See gewandert, um dann wieder zurückzufahren. Bilder — eine Zusammenstellung aus meinen und denen meiner Mutter — gibt’s wahrscheinlich auch irgendwann.
Seit dem 27. bin ich wieder im Bergener schlechten Wetter (das sich eigentlich nicht wirklich vom Vosser schlechten Wetter unterscheidet), obwohl, gerade eben wird das grau draußen doch merklich bläulicher…, ähm… achso, ja, zurück in Bergen, und mit toller Begleitung (Hannah natürlich). Wir verbringen hier eine wie immer schöne Zeit, und ich plane ernsthaft, im März mal nach Nantes zu fahren, ich warte nur noch, bis Laszlo kommt und ich mit ihm den Termin vielleicht mal abstimmen kann.
Noch was lustiges: Melanie, meine normalerweise so verfrorene Schwester (sie studiert momentan in Tromsø), kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus: Der Bahnhof in Bergen (sie kam bei Dunkelheit an) ist größer als der Flughafen in Tromsø, die Straßen sind ja viiiiiiel größer, und, hey — die haben ja Fahrbahnmarkierungen! Und soooo viel Verkehr! Und hier in Fantoft, da ist man schon ne viertel Stunde Bus gefahren, hier gibt’s immernoch Ampeln! Davon gibt’s in Tromsø nur welche am Flughafen und im Industriegebiet! Und — Oh Gott, ist es hier Warm!!!! Gegen Mittag war sie dann von der Helligkeit geblendet, kein Witz. Am Tag, bevor wir in Finse waren, hat sie Kopfschmerzen von der „Helligkeit“ gehabt, so geht’s mir im Sommer in Frankfurt…
Mit der Physik geht es momentan komischerweise recht gut voran, in Voss habe ich etwas programmiert, und hier auch, und es steht schon ein großer Teil des Programmes (wobei ich den schwierigsten allerdings bis jetzt gut umschifft habe).
Ach ja, mir sind da noch so Gerüchte zu Ohren gekommen, von wegen, man müsse meine Wetterstatistik eine Spalte nach rechts verschieben — unverschämte Verleumdung! ☺ Also, naja, es kann schon sein, dass die Tage, die im Dezember sonnig waren, zur Hälfte im August noch wolkig gewesen wären, aber „wolkig“ heißt vor allem, kein Regen oder nur sehr wenig. Wenn ich vier mal am Tag draußen bin und ich nie nass werde (auch meine Kleidung nicht), dann ist das wohl kaum verregnet, und auch nicht regnerisch. Also, ich finde die Statistik ok.
Heute abend gehen wir Pizza essen, mal sehen, ob wir dahin schwimmen müssen (das blau wurde wieder durch grau verdrängt mittlerweile…), ansonsten mal sehen. Bis dann.
Nein, das kommt nicht etwa drei Tage zu früh, die Römer konnten nur einfach nicht rechnen. Jul ist auch, im Gegensatz zum deutschen Wort, die alte Bezeichnung für das „heidnische“ Jahresendfest, dass eigentlich heute stattfinden müsste — heute ist der kürzeste Tag im Jahr, folglich beginnt nach der schon angefangenen Nacht das neue Jahr. Also: Frohes Neues Jahr, alle zusammen: Godt Nytt År, Alle Sammen!
Morgen kommt also Melanie aus Oslo, und damit beginnt für mich Weihnachten. Naja, eigentlich nicht:
Nachdem ich heute mittag das erste Mal in meinem Leben eine halbe Prüfung lang nichts wusste (kein Blackout, einfach nicht gelernt) und dann noch mal zurück musste, um Wäsche aus dem Trockner zu holen, nahm ich drei Bier (für mich und die beiden anderen Prüflinge) mit. Und als wir dieses kurz vor der Notenbekanntgabe aufmachten, fingen für mich die Ferien an. Das Wetter ist recht gut momentan, das heißt, es ist nur bewölkt, ohne Regen, wenigstens, wenn ich hingucke. Übermorgen geht’s nach Voss, eigentlich ist da Schnee garantiert, nur bezweifele ich, dass es da so kalt ist, wenn es hier sieben bis neun Grad sind… Also, ob es weiße Weihnachten werden, darf bezweifelt werden.
Auf jeden Fall werden es schöne Weihnachten im Familienkreis. Ob ich die Möglichkeit (nicht zu sprechen von der Zeit und Lust) haben werde, ins Internet zu gehen und eventuell aktuelle Bilder unserer Hütte zu veröffentlichen, vielleicht sogar Schneebilder (naja, siehe oben), weiß ich nicht. Auf jeden Fall wünsche ich euch allen ein frohes Fest und mögen alle eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Dunkelheit. Mittlerweile macht mir die schon ziemlich zu schaffen, wesentlich mehr, als ich es für möglich gehalten hatte. Gestern war es besonders schlimm; niemand mehr hier, mit dem man spontan was unternehmen könnte, und am Freitag entschlossen, keine Physik am Wochenende zu machen, wurde mir recht langweilig. Mit Schlafmangel (es scheint mir tatsächlich zu dunkel zu sein, wer hätte sowas für möglich gehalten) gepaart gab das einen recht doofen Abend. Chatten hatte es auch nicht viel besser gemacht. Und heute? Alles viel besser. Zweimal heimskypen und — vor allem — gutes Wetter haben meine Laune sehr gesteigert. Und mein anderthalbstündiger Spaziergang inklusive halbe Stunde auf-der-Bank-sitzen-und-in-die-Sonne-gucken. Leider belichtet die Kamera nicht gut genug, als dass man die Sonne auf den Bildern sehen kann, aber ich denke, sie sind trotzdem ganz gut, und zumindest habe ich die Erinnerung an so was wie „Helligkeit“ wieder aufgefrischt.
Davon gibt’s auch Sonnenbilder an einem schönen Sonntag Mittag: Endlich wieder gutes Wetter und Helligkeit!
Das hier war noch vor dem Spaziergang entstanden; es ist gutes Wetter und kalt!Auch der andere Berg, der Ulriken, hat Schnee (der ist ja auch knapp doppelt so hoch)Das ist der Storetveitvatnet, an dem ich eine halbe Stunde in die Sonne geguckt habe… Das Bild ist um drei Uhr mittags entstanden, eine halbe Stunde vor SonnenuntergangHier konnte man im Original die Sonne am Himmel und im Wasser erkennen, aber das ist leider auf dem Chip der Kamera verloren gegangen. Trotzdem schön.An dem Bild ist irgendwas falsch… Auch der Løvstakken.
Guck mal an, 135 Tage sind schon vorbei. Da fällt mir doch auf, dass das ⅜ eines Jahres ist. Da ich immernoch nicht das Gefühl habe, schon ⅜ der Arbeit geschafft zu haben, bin ich momentan recht exzessiv am arbeiten, immernoch.
Allerdings scheine ich wohl hier zwei Frühlinge erleben zu können; heute waren es neun Grad. Das Wetter dazu ist wechselhaft, alles außer Sonne und Schnee (doch, Sonne gab’s — massig sogar — am Samstag, aber seit dem nicht mehr). Am Montag hatte ich mich dann tatsächlich zum Busfahren entschieden und das Fahrrad in der Uni (da ist es überdacht) stehenlassen. Diese Entscheidung wurde zum Glück direkt durch Hagel gerechtfertigt (den es seit dem nicht mehr gab) und hat auch was damit zu tun, dass ich an einer Stelle meines Hinweges an ebenjenem Tag mitten auf der Straße plötzlich in (ungelogen) 10 Zentimeter tiefen Wasser gefahren bin. An der selben Stelle machen momentan auch die Busse sehr langsam… Dass dies selbst für Bergen nicht typische Verhältnisse sind (und ich habe mich ja schon mal über tiefe Pfützen beschwert), konnte ich nur erahnen, weil da jemand mit einer Fernsehkamera stand und die armen Passanten gefilmt hat.
Da hier momentan alle nach Hause aufbrechen (entweder Heimaturlaub oder fertig), scheint in Fantoft irgendwie überall Feierlaune angesagt zu sein, was nicht per sé schlecht wäre, wenn diese Idioten doch nur die Finger von den Feuermeldern lassen würden… Einmal war’s drei Uhr, gestern (bzw ja schon heute) halb eins. In der Nacht, jeweils (das um viertel nach zwölf war schlimmer, ich hatte grade geduscht, und das mit drei Uhr war am Wochenende, da, ähem, war ich noch auf).
Achso, zwei Prüfungen hatte ich ja noch. Norwegisch ist super gelaufen, habe noch keine Note, und die erste Physik-Prüfung habe ich, naja, wie immer, abgeschlossen.
Die erste Prüfung habe ich heute morgen abgelegt; es war die Norwegisch-Klausur. War ganz lustig, ich denke, ich habe bestanden, aber ich hatte keine Lust mehr, mir nochmal alles durchzulesen, was ich geschrieben hatte. Mal sehen.
Nachdem es nun schon eine Woche her ist, dass ich was geschrieben hatte, muss ich mal wieder was erzählen: Hannah ist sicher in Frankfurt gelandet, ich fahre wieder Fahrrad, habe einen Haufen Arbeit in der Uni: altes Projekt wiederaufwärmen, ganz neues Projekt zwischenschieben, für das „normalneue“ Projekt, mit dem ich prinzipiell schon seit Mitte November anfange, viel lernen — wen’s interessiert: Ich lerne dafür C++ — und endlich wirklich anfangen, oh, und dann sind da noch die mündliche Norwegisch- und Relativistische Quantenmechanik und Feldtheorie-Prüfungen nächste Woche, und die Quark- und Leptonenphysik die Woche drauf (ok, da werde ich nicht soo viel für lernen…) und dann kommen auch schon meine UKS Melanie und meine Eltern (Melanie am morgen, meine Eltern am Abend des Freitags vor Heiligabend), und noch bevor die alle wieder weg sind, kommt Hannah wieder (*jubel*) und so werde ich dann bis 10. Januar nicht mehr arbeiten können, also heißt es jetzt schuften, schuften, schuften.
Also, Fahrrad. Was fällt mir dazu ein? Das Wetter natürlich. Nach meinen Information wurden am Dienstag in Frankfurt die 30 Grad wieder fast geknackt, und auch hier ist es nicht sehr winterlich. Nachdem der November kalt und mit Glätte und Schnee angefangen hatte, was ich eher vom Dezember erwartet hätte, fängt dieser nun mit nichtendenwollendem Regen an, was ich eher von letztem Monat erwartet hatte. Wenigstens ist es warm genug, um kein Eis zu bilden, deshalb, wie erwähnt, das Fahrrad, und das halte ich noch mindestens so lange durch, bis eine Monatskarte solange reicht, bis Hannah im Januar wieder fliegt (also, eigentlich heißt das, noch mindestens morgen). Aber, Spaß macht’s momentan nicht wirklich, nur so ein bisschen.
Die Prüfungen — ja… Ich habe mich nie getraut, wirklich nicht zu lernen für irgendwelche Prüfungen, aber, hey, diesmal zählt wirklich nur, ob ich bestehe. Und dass ich das tue, dessen bin ich mir wirklich sicher (und, eigentlich, zählt nicht mal das: Wenn ich am Ende des Jahres meine Arbeit fertig habe, kann ich damit genug CreditPoints nachweisen, um das Geld, das ich bekomme, zu rechtfertigen). Also, jedenfalls, deswegen beschränkte sich das Lernen für Norwegisch auf einmal unregelmäßige Verben abfragen durch Hannah (danke) und ein kurzes Gespräch vor der Klausur, und für die beiden Vorlesungen werde ich meine Notizen noch einmal durchlesen.
Natürlich ist es nicht ganz richtig, wenn ich sage, ich hätte nicht mehr gelernt; ich war ja immer brav anwesend und habe schön mitgedacht ☺. Anderes Thema.
Eine Sache fand ich dann in den letzten Tagen noch recht erfreulich: Ich kriege auf einmal richtig viele (also, so vier oder so) Mails (weiter so!). Ich hoffe, das liegt nicht daran, dass sich meine Postfrequenz so stark verringert hat, und ich hoffe auch, dass ich sie alle bald beantworte — Wochenende vielleicht.
Ach, und zwei Bücher habe ich in den letzten Tagen gelesen, Scheibenwelt natürlich. ich glaube, das war’s. Bis Bald!
Original-Post (Tag 120) Das wird schon wieder besser…
Irgendwann letztens habe ich mir mal das komplette Blog durchgelesen, so alles, das ich seit dem 28. Juli geschrieben habe, und mir ist aufgefallen, dass ich ständig „aber das wird schon wieder“ geschrieben habe, oh mein Gott. Aber meistens hatte ich ja recht ☺.
Diese Woche ist eine der gemütlicheren Sorte; Samstag kam Hannah an (wie angekündigt) und seit dem bestanden meine Tage nicht so sehr aus Arbeiten. Montag und Dienstag waren wir erst im Norwegisch-Kurs und dann etwas in der Uni („Arbeiten“), gestern ein wenig in der Stadt, und heute haben wir den Mittwoch zum persönlichen Wochenendtag umfunktioniert und waren in einem wunderschönen Freizeit-Schwimmbad, mit steilen, dunklen Rutschen und Whirlpools und alles toll.
Alles toll ist sowieso Motto dieser Woche, und deswegen schreibe ich auch nicht mehr viel.
Gestern waren die letzten beiden Vorlesungen im Semester, heute hatte ich noch einmal Übung und heute sowie nächste Woche ist noch Norwegisch-Kurs. Irgendwie fühlt sich das wie ein Jetlag der besonderen Art an, so früh das Semester zu beenden, ohne, dass da Weihnachten oder so dazwischen war, und so kurz, nachdem es in Deutschland erst angefangen hatte. Aber, um es mit Marcus‘ Worten von letztem Semester zu sagen: „Keine Vorlesung mehr — Physik, ich komme!“
Noch merkwürdiger als diese Semesterendzeit-Stimmung ist allerdings das Wetter. Von der Hitzewelle, die Deutschland momentan in tropische Temperaturen versetzt, ist hier auch einiges übergeschwappt, und die letzten 4 Tage (also seit Montag) hat es hier kaum noch geregnet, und es sind milde 8 Grad. Nicht missverstehen, das ist keine Beschwerde! Es ist nur merkwürdig. Blöderweise soll es am Samstag, pünktlich, wenn Hannah kommt, wieder schlechter werden; wobei ich heute in der Zeitung lese, dass es nur am Sonntag so schlecht sein soll und dann wieder alles wie gehabt, bin mal gespannt, was es am Ende wird.
Tja, Zeitung. Leider merkt man daran, dass ich momentan nicht so motiviert bin, früh in die Uni zu gehen, weil etwas später (also so um neun, halb zehn) immer Restexemplare im Aufzug liegen. Blöderweise gibt’s hier nur Bild-Zeitungs-artige Zeitungen, naja, vielleicht sind sie etwas informativer, aber sie sehen so aus.
Die andere Sache, auf die ich eben kommentarlos hingewiesen habe, ist wesentlich erfreulicher und schöner: Hannah kommt mich besuchen! Von Samstag (Tag 116) bis übernächsten Montag (Tag 125) bin ich also nicht alleine — könnte etwas dünner werden mit den Postings. *Vorfreu*.
Noch ein bisschen was zu mir und meiner Physik: Laszlo kam von der Quark-Matter mit einigen Ideen und viel Motivation zurück, und ich habe erstmal viel Arbeit. Heute habe ich mit ihm lange über mein eigentliches Diplom-Arbeits-Thema geredet, und auch da weiß ich jetzt endlich mehr, und kann anfangen, produktiv zu sein. Als nächstes werde ich mir eine Liste mit benötigten Komponenten machen, und dann vielleicht einen vorläufigen Zeitplan erstellen, an dem ich mich entlang hangeln kann. Viel Arbeit, wie gesagt, aber wenigstens habe ich jetzt das Gefühl, bis zum Ende sehen zu können.
(Tag 109) Endstation Vaksdal. An einem schön scheinendem Samstag morgen entschloss ich mich heute, den letzten Tag meines Scan-Rail-Tickets auszunutzen und ein bisschen die Bergensbane entlangzufahren. Ich fuhr in die Stadt und nahm den Zug um halb elf in Richtung Oslo. Der Lokführer sagte mir zunächst, dass es nicht möglich sei, mitzufahren, überlegte lange rum, aber, nein, geht nicht. Als ich auf dem Weg zu den Wagen war, rief er mir hinterher. Wegen der Entgleisung nach Erdrutsch am 6. November seien momentan große Sicherheitsvorschriften und deren Überprüfung angesagt, und naja… naja… ähm… in Hallingskeid solle ich vorkommen.
Also setze ich mich erstmal in den Wagen, und meine Laune sank stetig, als es immer bewölkter und dunkler wurde. Bald fing es auch an, zu regnen. Habe ich den Tag verschwendet? Der Zug lieferte sich ein Wettrennen mit den Wolken, und kurz hinter Voss ging dem Wind die Puste aus, Sonne schien auf immer dichter werdenden Schnee. In den fünf Minuten Aufenthalt in Myrdal stieg ich aus, um zu fotografieren, und mit mir zwei australische Mädels, die noch nie zuvor Schnee gesehen hatten und diesen für eine Schneeballschlacht nutzten.
In Hallingskeid also, einem Bahnhof, der in einer Schneeverwehung liegt, packte ich meine Sachen und ging vor. Der Fahrer erzählte mir davon, dass es bis Hallingskeid eine Lawinenwarnung gab und deshalb noch jemand mit auf der Lok war und noch einiges anderes, und er nahm mich bis Geilo mit, wo ich eine Stunde auf den Gegenzug wartete. Eigentlich wollte ich nicht so weit, aber er meinte, in Finse (mein eigentliches Ziel) könne ich nur im Warteraum sitzen, und das wesentlich länger, und in Geilo sei wenigstens was los. Was soll ich sagen; er hatte ja recht. In beiden Fällen wäre ich mit dem selben Zug heimgekommen. Oder auch nicht, aber dazu gleich mehr.
Wenn so eine Straße aussehen würde, hätte man verloren. Wenn man bei so einer Strecke im ersten Wagen sitzt und rausgucken will, auch, denn dann sieht man nur aufgewirbelten Schnee. Aber von vorne isses toll!Nur einer von tausenden See, die ich fotografiert habe, hier schon auf der Rückfahrt, vor Haugastøl.An dieser Station (Finse) hatte ich mein erstes Schneebild gemacht, aber das ist richtiges Schneewetter.Und im selben Bahnhof; hier ist ein alter Wagen der Bauart B1 als „Übergangslösung“ zwischen zwei Gebäuden installiert worden.
Den Lokführer des Rückzuges fragte ich selbstverständlich auch, ob er mich mitnehmen könne, dieser hat aber sofort abgelehnt, also sah ich die Sonne vom Wagen aus untergehen. Bei dem ganzen Schnee blieb es noch recht lange hell, und ich fühlte mich wieder an jenen Dienstag morgen im ersten Semester erinnert, als ich Ende Januar auf dem Weg zur Mathevorlesung beim Anblick der jungfräulichen Autobahnauffahrt ein Lied geschrieben hatte — alle Anzeichen der Menschen sind unter dem Schnee begraben…
Hinter Myrdal schneite es dann, und bald war es wirklich viel zu dunkel, um was zu sehen. Ich war müde und freute mich auf daheim. Als wir genug Höhe verloren hatten, ging der Schnee in Regen über, und als wir so fuhren, gab es auf einmal (ich saß im dritten Wagen) einen riesigen Funken über dem Zug, und es tat einen Schlag. Der Zug hielt an und die Zugführer stiegen aus, um die Lage zu inspizieren, doch kurz danach ging es weiter.
Bis Vaksdal.
Dort hielt der Zug, und es kam die Durchsage, dass es ein Problem gäbe, mit dem Strom (genau habe ich es nicht verstanden), und die noch nicht wüssten, wann und wie es weitergehe. Recht bald war klar, dass der Zug heute nicht mehr weiterfährt, und Busse wurden angefordert. Krieg mal am Samstag abend um sechs Uhr vier Reisebusse. Spontan, natürlich! Klappt nicht, ist ja klar. Die beiden Frauen, die das Zugcafé bedient haben, gaben gratis essen und gratis Getränke aus, und ich widmete mich dem Sudoku und Karuko, dass ich einer Zeitung fand, half dem Zugpersonal bei Übersetzungen für deutsche Touristen, die Panik schoben, ihr Hurtigruter-Schiff nicht mehr zu bekommen (es ging um halb elf), und anderen Passagieren dabei, ihr Gepäck auf den Hausbahnsteig zu tragen, und fuhr schließlich auch mit dem Bus heim, drei Stunden war am Ende die Verspätung.
Und da war die Reise zu Ende, dort, in Vaksdal, steht der Zug wahrscheinlich jetzt (also Samstag, 10 nach Mitternacht) immer noch.
Noch ein bisschen was anderes: Freitag war mal wieder ein Sonnentag, und ich habe sogar mal ungesalzene Butter gefunden, die ist aber doppel so teuer wie gesalzene, deswegen habe ich sie nicht gekauft. Und, ach ja, und wer in letzter Zeit einen Blick in die Bild-Zeitung geworfen hat, der wird die Anti-Wikipedia-Kampange entdeckt haben: Die Bild-Zeitung bezahlt, kurz gesagt, momentan Leute dafür, in die Wikipedia Fehler einzubauen und diese dann zu melden, was sie dann lange breit tritt. Vielleicht will sie bald ein „Volkslexikon“ herausbringen? Jedenfalls zeigen dieBeispiele, die Bild bringt, eigentlich nur, wie gut ein OpenSource-Projekt funktioniert, denn alle Beispiele waren — schon vor VeröffentlichungAnprangerung durch Bild und Bild.de — nach kürzester Zeit (zwischen einer Minute und einer halben Stunde) korrigiert. Wo gibt’s das schon noch?
Der Feueralarm weckte mich am Samstag morgen, um viertel nach sechs aus zu kurzem Schlaf. Natürlich Fehlalarm. Bis acht Uhr schaffte es die Feuerwehr nicht, den (mutwillig) beschädigten Feuermelder zu reparieren, aber sie ließen mich wieder in die Wohnung rein (ich hatte in meiner Schlaftrunkenheit meinen Schlüssel vergessen, ich Idiot). Weiterzuschlafen habe ich mir dann abgeschminkt, dafür ein wenig an alten Programmen gebastelt. Das ganze hatte allerdings durchaus einen Vorteil: Die Tage am Wochenende endeten dadurch recht früh, so dass ich am Montag morgen in der Vorlesung um acht (fast) wach war.
Leider ist am Montag abend meine Planung, vor Weihnachten mit Melanie von Tromsø hierher mit den Hurtigruter zu fahren, geplatzt, sie kommt lieber geflogen (und von Oslo mit dem Nachtzug). Schade.
Während Laszlo’s Abwesenheit wollte ich eigentlich mal mit Mach-Schockwellen anfangen, aber jetzt soll ich erstmal noch irgendein anderes Filmchen basteln, und auch jetzt gerade mache ich ja nicht wirklich was für die Physik… (aber keine Angst, das wird schon wieder).
Noch ein Wort zum Wetter: *schauder*. Der Regen wird langsam wirklich eklig kalt, dafür dauert er nie sehr lange (die Regenlücken dauern allerdings auch nicht lange genug, um nach Hause zu kommen). Allerdings fand ich jezt eine Internet-Seite mit Regenradar, auf der man recht gut abschätzen kann, wie es die nächste Zeit aussehen wird. Und außerdem, ich habe eine Monatskarte und geschätzte 18 Kilometer bis zur 7000, wenn ich die erreicht habe, lass ich das Fahrrad erstmal stehen (bis die Monatskarte abgelaufen ist zumindest). Ach ja, warum geschätzt? Weil mein Tacho gestorben ist. Einfach so (nach dem 213. mal runterfallen), er wollte nicht mehr. Gott sei Dank weiß ich mittlerweile ziemlich genau, wieviel Kilometer welcher Weg bringt, deshalb sind die 18 Kilometer eine (für meine Verhältnisse erst recht) recht gute Abschätzung.
Heute darf ich endlich anfangen, richtig zu meckern, denn die Hundert-Tage-Frist ist abgelaufen! Naja, viel zu meckern gibt’s auch nicht, die letzten zwei Tage hat’s nicht mal geregnet, und ich stehe kurz vor Abschluss meines ersten Projektes. Und da ich gerade mit Johannes, Luisa und Melanie gleichzeitig chatte und hier tippe, und eigentlich auch noch nach dem Preis für die HurtigrutenTromsø → Bergen gucken sollte, ist dieser Eintrag heute ganz, ganz kurz. Tschö!
Unsere neue Büroeinrichtung brachte mich dazu, die Kamera mitzubringen, und mit Regen und Sonne im Rücken entstand ein schön zu sehender, schlecht zu fotografierender Regenbogen über Bergen.
Mein Schreibtisch nach der Umräum-Aktion.Und nochmal der Schreibtisch, in die andere Richtung geguckt.Und der Schreibtisch von Yun und Szablocs.Ein riesiger Regenbogen……den man unbedingt nochmal ansehen sollte.
Ich habe mich immer sehr bemüht, meine politischen Ansichten auf die drei (winzigen) Links auf der Startseite zu reduzieren, die wahrscheinlich noch nie jemand außer die Google-Search-Engine bemerkt hat, aber heute lese ich zuviele Sachen, als dass ich sie ignorieren könnte, sorry. Wen’s partout nicht interessiert, irgendwo weiter unten wird wahrscheinlich noch was anderen stehen.
Den meisten (außer denen, die nurBild-Zeitung lesen) wird die neueste Studie über den Niedergang des Lebens in den Weltmeeren nicht entgangen sein (das ist natürlich Unsinn, aber es wird keine großen Lebewesen mehr geben), aber ich will ich hier kein „hört auf zu fliegen“-Pamphlet schreiben; es geht mir auch nicht um die Frage, ob der Strommarkt privatisiert sein sollte.
Viele Leute hatten mich, bevor ich nach Norwegen ging, gefragt, ob es denn nicht besser wäre, in die Vereinigten Staaten zu gehen, denn dort fände ja die richtige Forschung statt. Ich führte meine Wahl für Norwegen neben meiner Vorliebe für dieses Land auch auf die politische Situation in Amerika zurück, und ich fühle mich heute sehr bestätigt. Nicht genug, dass vielen politischen Aktivisten der Zugang zu Flugzeugen ernorm erschwert wurde (finde ich ja prinzipiell gut, wenn’s nur jeden träfe und gleich ein Verbot wäre), und es hört auch nicht damit auf, dass die Vereinigten Staaten seit Neuestem Anspruch auf den Weltraum erheben (kein Link dafür, habe ich vor einigen Tagen im Radio gehört) und Drittstaaten den Zugang dazu verweigern will und ihn auch militarisieren will; ich rede auch nicht davon, dass Dubya mittlerweile jede Gewalt gegen „ruhestörende Bürger“ das Militär einzusetzen und im Ausland zu foltern, nein, darum geht es mir ja gar nicht.
Aber ab 14. Januar 2007 (das ist in 2 Monaten und 8 Tagen) gibt es nur noch geheime Listen darüber, wer das Land verlassen darf und wer nicht. Eine Möglichkeit, von der Liste genommen zu werden, gibt es nicht. (Auf den halb-öffentlichen Listen, die momentan im Flugverkehr angewandt werden, stehen momentan die mutmaßlichen Attentäter von 2001 drauf). Aber, keine Sorge, so was würde ja nie missbraucht werden, gell? Faschisten.
So, zurück zum Tagesgeschäft. Hier regnet’s grade den vierten Tag hintereinander ohne Unterlass, und vor meiner Lektüre (siehe oben) wollte ich diesen Artikel irgendwie „Spontanseen“ oder so nennen, denn Pfützen sind das definitiv nicht, was hier auf manchen Kreuzungen steht. Irgendwie scheinen die hier nicht mal versuchen, das Regenwasser von der Straße zu bekommen, aber was solls, Aquaplaning kann mir nicht passieren, nur ist Regenkleidung hier kein optionales Feature mehr. Weit schlimmer finde ich aber die Sturzbäche, die einem an jeder Steigung entgegenkommen.
Am Freitag haben wir unser Büro umgeräumt und jetzt lachen mich fünf Bilder von der Wand an (Bilder davon kommen hoffentlich hierher, hatte meine Kamera heute vergessen). Außerdem macht mein Laptop neuerdings Spirenzien, die ich nicht verstehe, aber das wird schon wieder!
Wie schon angedeutet, war das Wetter komplett umgeschlagen; ein kristallklarer Morgen begrüßte am Mittwoch die Welt. Kristallin war auch das Wasser auf den Straßen und Gehwegen, doch als ich heimfuhr, war alles wieder getaut. Dachte ich. Doch dann eben, diese kleine Straße, auf der ich zu spät merkte, dass diese Pfütze noch nicht aufgetaut war. Ich schlitterte, fiel, rutschte ein wenig, tat mir aber am Bein etwas weh. Wenigstens die Eier, die ich kurz vorher gekauft hatte, sind ganz geblieben, erst daheim merkte ich, dass sich der Gepäckträger gewaltig verbogen hatte…
Am Donnerstag war dann der Berg gegenüber schnee—… naja, nicht wirklich bedeckt, ebenso wie die Wege direkt hier… Also bin ich Bus gefahren, holte eine Monatskarte, stellte dann aber fest, dass es Mittags wiederrum getaut war und es auch wieder warm werden sollte.
Wie funktioniert das hier? Ganz einfach, indem Wolken herkommen! Und so war es heute etwas wärmer und nieselregnerisch. Dafür haben wir heute unser Büro umgeräumt (mal sehen, ob ich ein aussagekräftiges Bild hinbekomme), und das feiern wir nachher noch.
Update: Unglaublich, wie schnell manche Fragen beantwortet werden: gestern fragte ich, wann ich die Sonne wiedersehen würde (siehe unten), und heute war sie schon wieder in voller Pracht da. Da der Mond schon über Nacht da war, war es saukalt, mit zugefrorenen Pfützen und so, und dieser einen Nebenstraße, bei der ich ein Momentchen zu lange in der Gegend rumgeguckt habe… Keine Angst, bin gesund, mehr darüber bald!
Oh Mann, schon 91 Tage… Und ab Freitag oder Samstag bewohne ich diese Wohneinheit wieder alleine; Sylvan hatte sich schon vor langer Zeit auf einen Platz in einer Achter-WG beworben und wurde endlich genommen. Ich finde das zwar ein bisschen merkwürdig, weil er nie was davon erwähnt hatte und sagte, er würde das ganze Jahr hierbleiben, aber ok. Mal sehen, wie lange ich alleine wohne!
Wie zum Beweis, dass die ganzen Vorurteile von Bergen doch nicht falsch sind, regnet es seit Samstag Bindfäden (ruskevær heißt übrigens so was ähnliches wie „Scheiß-Wetter“), und ich bin gespannt, wann ich die Sonne das nächste Mal zu sehen kriege… Aber noch ist die Wetterstatistik recht gut!
Mann, das klingt schon wieder so nach Depri. Nein, alles super. Heute habe ich im Gespräch mit einer deutschen Physik-Studentin erfahren, dass ich langsam zum letzten MohikanerFahrradpendler mutiere; sie hatte gestern aufgegeben, aber ich fahre munter weiter (wobei ich auf der Rückfahrt heute mal wieder die Notwendigkeit von Brillen mit Scheibenwischer bemerkt habe, auch ohne Brille kann man kaum die Augen aufbehalten, wenn ständig ein Tropfen ans oder ins Auge fällt und dieses blöde Teil sich dann reflexartig schließt). Dafür ist die 7000 nur noch 112 Kilometer weit weg, das sind noch exakt zwei Wochen ohne Umwege! Apropos Augenaufhalten:
Das ist jetzt irgendwie (fast) dritte Woche hintereinander (also, die Woche in Frankfurt und den Dienstag danach zähle ich nicht), in der ich Dienstag nachmittags hundemüde bin, ich muss unbedingt mal meine Zubettgehzeiten etwas besser regeln… Heute bin ich vor meinem Schreibtisch im Büro fast eingeschlafen, aber die eine viertel Stunde lange kalte Dusche (ich meine meinen Weg nach Hause) hat mich wieder aufgemuntert, so dass ich hier nicht gleich ins Bett gefallen bin. So ein Glück, denn letzte Woche hatte eine ähnliche Situation dazu geführt, dass ich nachts ewig nicht eingeschlafen war. Irgendeinen Vorteil hat dieses Ruskevær also doch!
Tja, wer’s noch nicht gesehen hat, ich bin jetzt auch im Studi-Verzeichnis, habe aber immernoch nicht rausgefunden, was mir das jetzt bringt, mich mit den anderen zu „vernetzen“, eigentlich habe ich da niemanden gefunden, von dem ich nicht entweder eh weiß, wie ich ihn erreiche oder den ich gesucht hätte. Naja, ich bin jetzt jedenfalls da. Und wer’s gestern gesehen hat: mittlerweile gibt’s auch ein Bild von mir und ein wenig Infos. Einfach suchen…
Auf Bergens größtem Platz, dem Torgallmenningen, steht ein Denkmal, dass Subjekt einer Frage an mich aus Leipzig war. Nun, hier ist die Antwort (Quelle: Skulpturvandringer):
Blick auf das Denkmal
Das Denkmal ist das norwegische Nationaldenkmal für die Seefahrt bzw. die norwegischen Seefahrer seit der Wikingerzeit bis zum zwanzigsten Jahrhundert. Es wurde 1950 mit Spendengeldern gebaut und von Dyre Vaa gestaltet. Es besteht aus einem Würfel mit vier zweigeteilten Reliefs sowie zwölf Figuren, von denen jeweils drei unter jeder Seite des Würfel stehen. Fängt man im Südosten an und umrundet das Denkmal im Uhrzeigersinn, so sieht man folgende Seiten:
Vinlandsferd
Vinlandsferd — Tiende Århundre
Die Seite „Weinlandsfahrt“ beschäftigt sich mit den Wikingern und im speziallen mit deren Entdeckung Amerikas (Vinland) im zehnten Jahrhundert. Die beiden Relieffe zeigen ein Wikingerschiff (oben) und ein Treffen der Wikinger mit Indianern (unten). Dazwischen kann man den Schriftzug „Tiende Århundre“ — zehntes Jahrhundert — lesen. Die Skulpturen stellen einen Speermann, einen Barden und einen Berserker dar.
Grønlandsferd
Grønlandsferd — Attende Århundre
Darauf folgt eine Seite, die die norwegische Besatzung Grönlands darstellen soll. Man sieht ein Relief mit Eskimos und den Stapellauf eines Schiffes auf dem Reflief. Was die Skulpturen darstellen sollen, weiß ich nicht. Die Inschrift hier heißt „Attende Århundre“ — Achzehntes Jahrhundert.
Kornferd
Kornferd — Nittende Århundre
Von der Nordwestlichen Seite aus sieht man einen Reederer mit Zylinderhut, einen jungen Schiffsmann, der das Verlangen nach dem Ungekannten und die Hoffnung auf die Zukunft darstellen soll), sowie einen Lotsen. Die Plakette stellt Walfang (oben) sowie eine Szene in einer Schiffswerft dar. Die Inschrift hier bedeutet neunzehntes Jahrhundert: „Nittende Århundre“.
Oljeferd
Oljeferd — Tjuende Århundre
Das zwanzigste Jahrhundert steht für Norwegen — natürlich — unter dem Stern des Öls. Ein Deckjunge, der Treue symbolisieren soll, ein Steuermann mit Fernglass, der für Wagemut steht sowie ein Maschinist mit Schraubschlüssel stehen unter der Darstellung eines Schiffs mit aufgehender Sonne (für die Hoffnung auf eine hellere Zukunft) und einer Auferstehungszene, in der Ertrunkene von einem Engel zu ewigem Leben erweckt werden. Die Inschrift hier ist „Tjuende Århundre“ — zwanzigstes Jahrhundert.
Die Denkmal-Bilder nochmal gesammelt in groß:
VinlandsferdGrønlandsferdKornferdOljeferdVinlandsferd (groß)Sjømannsmonumentet auf dem Torgallmenningen
Zweimal wurde ich gestern Lügen gestraft. Das eine Mal hat mit dem Wetter zu tun, deswegen ein kleines Update diesbezüglich: Während es die letzten Tage (Dienstag und Mittwoch) ja wohl in Hessen recht stürmisch war, war hier blauer Himmel und Sonnenschein. Und Windstille. Also erzählte ich am Mittwoch abend Hannah über Skype, dass es hier eigentlich nie windig ist, und spekulierte darüber, dass wahrscheinlich die ganzen Berge rundrum den Wind abhalten.
Donnerstag morgen wehrte sich das Wetter dann gegen diese Verleumdung und zeigte mir, dass es sogar morgens (wenn ich nach Norden fahre) nach Süden und abends (wenn ich nach Süden fahre) nach Norden gehörig blasen kann. Wäre ja nicht so schlimm gewesen, aber:
Ich war nach dem Norwegisch-Kurs auf dem Torgallmenning, dem größten Platz hier in Bergen, um ein Bild von dem Denkmal darauf, dem Sjømannsmonumentet (zu deutsch Seemannsdenkmal) zu machen und fragte in der Turist-Info nach Informationen darüber. Als ich den Berg wieder hochfuhr, zur Physik, tat es einen Schlag an meiner Hinterachse und ich denke gerade schon, dass meine Hinterachse schon wieder aufgeplatzt ist. Zum Glück war die Achse „nur“ verrutscht, jedenfalls führte das meine Behauptung, dass mein Fahrrad „repariert“ sei, ad absurdum. So schleifte das Hinterrad am Rahmen entlang und bremste doch gehörig ab, zusätzlich zum Gegenwind. Daheim habe ich dann ein bisschen dran rumgeschraubt und heute konnte ich — auch auf der Hinfahrt im Gegenwind — wieder gut fahren. Aber, nur nochmal zur Zusammenfassung: Die Gangschaltung war nicht richtig eingestellt, die Vorderbremse auch nicht und die Hinterachse war nicht richtig fixiert. Solltet ihr jemals in Bergen eine Fahrradpanne haben: Geht nicht nach Nesttun zu Atro Sykkel.
Dafür war heute wieder gutes Wetter, ich habe mal wieder einen Großeinkauf gemacht, und bin noch ein klein wenig auf alte-Eisenbahn-Spurensuche gegangen.
Für mich als Eisenbahnfan ist es wirklich eine Qual, zu sehen, wieviele alte Straßenbahn- und Eisenbahn-Fragmente es hier in Bergen gibt. Heute war ich an zwei alten Gütertunneln mitten durch die Stadt, die vom Bahnhof ans Wasser führen. Durch Zufall habe ich dann in einer ganz anderen Straße ein weiteres Fragment eines Trambahngleises gefunden… Die könnten hier mit minimalen Aufwand ein 1A — Schienengebundenes Nahverkehrssystem aufbauen, die Busse sind hier oft genug überlastet und viele Strecken wären sehr leicht umbaubar oder reaktivierbar. Alleine 3 Tunnels werden nur noch für Güterverkehr gebraucht, und ich weiß nur von einem, dass er noch gebraucht wird. Welche Stadt hat schon so billige Möglichkeiten, eine U-Bahn zu bauen?
Also, noch was anderes: Bevor ich nach Deutschland gefahren bin, bekam ich einen Brief aus Leipzig, in dem mich ein Google-Finder meiner Homepage nach diesem Denkmal gefragt hat. Ich vertröstete ihn, und eben gestern fand ich allerlei darüber raus. Wollte es eigentlich auch gestern schon posten, aber ich hatte den Zettel im Büro liegen lassen… Also, jetzt, Infos über das Seemannsdenkmal.