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Göttingen

Nach meiner Elternzeit im zweiten Halbjahr 2017 bin ich nicht mehr zu meinem Job an der Uni Kassel zurückgekehrt. Das hatte vielfältige Gründe, die ich hier nicht alle erörtern will; einer allerdings war, dass ich gerne von nun an 30 Stunden pro Woche arbeiten wollte und in der Arbeitsgruppe nicht ein Klima geherrscht hat, in dem ich gerne nach so etwas fragen wollte. Also bewarb ich mich mal wieder und fand einen neuen Job als Programmierer in Göttingen. Diese Firma stellt Messgeräte her, meine Abteilung die Software, mit der diese Geräte bedient werden, und auch die Software, die intern auf diesen Maschinen läuft.

Göttingen ist von Kassel aus in 20 Minuten mit dem ICE zu erreichen; mit Anfahrt zum Bahnhof und weiterfahrt zur Firma bin ich zwischen 45 und 55 Minuten unterwegs. Da ich jeden Tag Kevin-Alf entweder zur Tagesmutter bringe oder ihn abhole, verlängert sich ein Weg ein wenig, aber ich pendele trotzdem deutlich weniger als 2 Stunden pro Tag, wenigstens, wenn mein Fahrrad in Kassel und das in Göttingen verfügbar sind. Während der Fahrt habe ich für gewöhnlich Zeit und Muße, meine Zeitung oder das gerade aktuelle Buch weiterzulesen, und auf den Wegen von und zu den Bahnhöfen bewege ich mich wenigstens, sodass sich auch das nicht nach verschwendeter Zeit anfühlt. Dennoch merke ich natürlich, dass ich lange von zu Hause weg bin.

Der Job an sich ist aber wirklich gut. Meine Einstiegsaufgabe ist recht mathematisch und wirklich anspruchsvoll, fordert mich also wirklich heraus. Die Atmosphäre unter den Kolleg_innen ist gut und locker, die Erwartungen aneinander, soweit ich das nach einem knappen halben Jahr beurteilen kann, realistisch. Kurzum: der Wechsel des Arbeitsplatz hat sich sehr gelohnt.


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