Original-Post (Tag 161)
Keine Zeit, traurig zu sein. Heute ist Hannah wieder nach Hause geflogen (wenn alles pünktlich war, ist sie vor zehn Minuten in Frankfurt gelandet), und deswegen geht’s mir nicht wirklich super. Wie auch. Allerdings könnte es schlimmer sein, aber von vorne: Gestern und heute haben wir tatsächlich mal die Sonne gesehen. Ich habe gestern mit Laszlo geredet, und er sagte mir, dass er im März mal eine Woche in Dresden sein wird, wusste aber noch nicht genau, wann. Das traf sich gut, denn ich wollte Hannah doch mal im März in Nantes besuchen kommen. Heute kam ne Mail, unser Wunschtermin haut hin, ich habe Flug Bergen → Paris sowie den TGV Paris → Nantes (jeweils mit Rückfahrt) für 8. März bzw. 15. März gebucht. In 58 Tagen sehe ich sie um 17:07 am Nanter Bahnhof wieder!
Außerdem will mir Laszlo für eine Konferenz Anfang Juni am CERN, um deren Besuch mich Horst gebeten hatte, die Fahrt nach Frankfurt (ab da bezahlt Horst) finanzieren, so dass ich dann wohl an Christi Himmelfahrt oder so komme, meinen Geburtstag feiere, dann zur Gitarrenfreizeit mitfahre und am Pfingstmontag abend nach Genf abhaue, zwei Wochen, und dann noch wahrscheinlich eine Nacht in Frankfurt und dann bis zum bitteren Ende nach Norge. (Alles ohne Gewähr!) Nun, also das scheint auch Form anzunehmen.
Die Rückfahrt vom Flughafen nutzte ich, mir mal das unerwartetste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr, eine hessische Weihnachtsgeschichte, durchzulesen, das hat meine Tränen etwas reduziert und in Lachtränen umgewandelt. Danke, Johannes, Julia, Luisa, Fabian, Angela, Stefan und Berit — wahnsinnig toll!
Dann saß ich hier rum, keine Lust auf nix, als es an der Tür rumschraubt und mein neuer Zimmernachbar reinkommt. Mexikaner, Wiwi, bleibt ein Semester hier, hat einen Freund im C- oder D-Block (die mit großer Küche), und kündigte an, dass er die meisten seiner Essenmachsachen bei ihm unterbringen wird, weil es hier keine Mikrowelle gibt. Nun, ich habe hastig gespült (das war eigentlich als Ablenkung für die großen Einsamkeitsschübe von heute abend gedacht gewesen) und ein paar Worte mit ihm gewechselt und festgestellt, dass ich mit dem Lernen des Norwegisch endgültig alle letzten Reste Spanisch aus meinem Wortschatz verbannt habe. Nun, er kann Englisch, also halb so wild. Nach kurzer Zeit sind sie wieder abgedampft, die beiden, ich bin mal gespannt darauf, ihn näher kennenzulernen.
Ach so, er heißt Manuel.
Außerdem bin ich gespannt darauf, wie ich jetzt weiterarbeiten kann, jetzt, wo es schlechtes Wetter und jeden Tag ein paar Minuten mehr „Helligkeit“ gibt… Das Fahrrad bleibt aber noch einen Monat stehen, ich werde morgen meine Busfahrkarte ‚verlängern‘.