Original-Post (Tag 174) Schnee.
Aber der Reihe nach. Nicht ganz weiß, sondern teilweise grün war der Schimmel auf meinem Brot am Samstag abend. Die neue Brotsorte, die ich momentan esse, hält wesentlich länger als die alte, und daher war der zweite Laib, den ich am Montag gekauft hatte, am Ende nicht mehr gut. So ein Mist! Zum Glück hatte ich noch (recht neuen) Kartoffelsalat, der mich über den Abend gerettet hatte. Am Sonntag gab’s dann gutes Mittagessen, allerdings sind keine Kartoffeln fürs Abendessen übrig geblieben. Da ich den ganzen Tag gekehrt und Wäsche gewaschen habe, hatte ich abends aber Hunger, also entschloss ich mich, in die Stadt zu fahren, um einen Whopper zu mir zu nehmen.
Am sternklaren abend nahm ich dann nicht den Bus heim, sondern lief durch das eiskalte Bergen, bevor ich in Club Fantoft noch ein Bier nahm und ins Bett ging.
„Stromausfall“ bezw. „Strømutfall“ wäre der Titel dieses Artikels gewesen, wenn ich ihn heute morgen geschrieben hätte. Kurz, bevor ich gehen wollte, ging meine Lampe aus, der Laptop schaltete auf Akku-Betrieb, und auch das Internet ging nicht mehr. Blick zum Fenster raus — alle Straßenlaternen dunkel, auch auf der anderen Seite des Tals, aber, so ein Glück, etwas in Richtung Norden, da, wo Bergen ist, brennen Lichter, also kann ich wohl in der Uni arbeiten.
Man höre und staune, gestern um 21:20 habe ich auch die für’s Wochenende versprochenen Plots bekommen, und heute morgen dann gegen 10 deren endgütige Version. Nach den letzten Rumschraubungen wollte ich dann die Dateien für den Artikel zusammenpacken, mache aber einen Fehler und überschreibe die Textdatei. Man stelle sich das vor; vier Seiten eineinhalb Stunden vor Abgabetermin (ich hatte mir selbst 12:00 Uhr als Ziel gesetzt) zunichte. Einfach so. Was jetzt?
Ärmel hochkrempeln und nochmal schreiben. Ich hatte den Output noch und einen Ausdruck und versuchte dann, die Quelldatei wiederzuschreiben. Als ich bei der ersten Referenz angekommen war, erinnerte ich mich daran, dass ich den Quelltext am Wochenende per Mail verschickt hatte, ich konnte diese Daten benutzen, musste nur noch die weiteren Änderungen einarbeiten. Um Halb Zwölf war es fertig. Und jetzt ist es veröffentlicht.
Nach Mittagessen mit Sonnenschein bei klarstem Wetter und so war dann um zwei Uhr Norwegisch-Kurs. Keiner da, den ich kenne, so ein Mist. Doch dann geht die Tür auf, und wer kommt rein? Aasne, die schon letztes Semester meine Lehrerin war. Und sie war wirklich gut, deswegen habe ich mich sehr gefreut.
Und dann passierte es: Es fing an zu schneien! Zwischendurch mal wieder nicht, aber dann wieder — schon gut und gerne sieben Zentimeter! Und es scheint kalt genug, so dass es liegenbleibt! Und jetzt hör ich mal wieder auf mit den Ausrufezeichen. Ihr merkt daran aber, dass bis dahin alles toll war.
Nur bis dahin? Nein! Es ging ja noch zum Chor. Die „öffentliche Probe“ bedeutete nicht etwa „wir singen und ihr dürft zugucken“, sondern „wir singen und ihr dürft mitmachen“. Und danach ging es in ein Café, in dem weitergesungen wurde und ich mit vielen Leuten sprach. Dabei habe ich krass gemerkt, wie schlecht ich noch Norwegisch kann, aber Mitglied in diesem Chor zu sein (so die mich denn morgen nehmen), würde meinem Norwegisch mit Sicherheit helfen!