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Original-Post

Ich wandte mich nach Goethe, Melville und Huxley dann alten amerikanischen und englischen Autoren zu, und zwar gemischt Charles Dickens, Oscar Wilde und Mark Twain. Ich habe dazu bei gutenberg.org nach den Autoren gesucht und relativ wahllos eBooks runtergeladen, ohne darauf zu gucken, was das für Bücher sind. In welcher Reihenfolge ich die Bücher gelesen habe, weiß ich nicht mehr, also fange ich mal mit Oscar Wilde an.

Oscar Wilde

Von Oscar Wilde kannte ich schon einiges – The Picture of Dorian Gray hatte ich direkt nach 1984 für den Englisch-Grundkurs in der Oberstufe gelesen, und andere Bücher hatte ich nebenbei mal gelesen. In der Tat sprühen die fiktionalen Bücher vor Witz, und so hat mit „An Ideal Husband“, „The Canterville Ghost“, „The Happy Prince“, „The Nightinggale and the Rose“, „The Selfish Giant“, „The Devoted Friend“ und „The Remarkable Rocket“ viel Spaß gemacht, ohne dass viel dabei hängen geblieben wäre. Gleiches kann ich aber nicht von „The Soul of Man under Socialism“ sagen.

Dieses Werk ist ein Aufsatz über eine Gesellschaft, in der niemand mehr arbeiten muss, weil alles von Maschinen erledigt wird. Jeder Mensch könne sich dadurch voll und ganz seiner Kunst widmen – wobei Kunst für Wilde da aufhört, wo man irgend etwas macht, um damit anderen zu gefallen. Hier fängt für ihn Unterhaltung an. Ich fand diesen Gedanken sehr schön und lesenswert.

Als letztes hatte ich mir „Intentions“ aufgehoben. Das besteht aus einem kurzen Dialog, der eigentlich auch aus einem langen Essay über Natur, Kunst und ihr Zusammenspiel aufgebaut ist, und dann tatsächliche Aufsätze. Die ich aber nicht mehr gelesen habe, weil ich es etwas ermüdend fand.

Charles Dickens

Von Dickens kannte ich viele Titel und wenig Inhalt. Eigentlich nur die Weihnachtsgeschichte, „A Christmas Carol“, in dem der böse, erzkapitalistische Scrooge von den drei Geistern der vergangenen, der aktuellen und der zukünftigen Weihnachtsfeiern das Herz ein wenig aufgeweicht wird. Ansonsten kannte ich die Namen „Oliver Twist“ und „David Copperfield“. „Great Expectations“ – also ‚Große Erwartungen‘ – bin ich komplett ohne Erwartungen entgegengetreten, aber am Ende war es eh wieder die gleiche Geschichte wie die beiden anderen: Kleiner, armer Junge schlägt sich durch sein Leben und irgendwer will ihm auch mal was Böses.

Lediglich „A Tale of Two Cities“ bricht daraus ein klein wenig aus, erzählt sie doch die Geschichte von Erwachsenen, die zwischen London und Paris hin- und herpendeln und dabei in die Wirren der französischen Revolution geraten. Lerneffekt dabei: Dickens scheint die Revolutionäre aus tiefstem Herzen zu hassen.

Mark Twain

Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn habe ich schon in der Grundschule gelesen, und in der fünften Klasse war ich in der Theater-AG und habe den Drunkenbold Muff Potter gespielt. Aber wirklich erinnern konnte ich mich nicht, also höchste Zeit zum wiederlesen. Beide Bücher habe ich sehr gerne gelesen, und bei Huckleberry Finn Bauklötze gestaunt: Twains Buch gilt laut Wikipedia trotz der Benutzung der Wörter „Nigger“ und „Negro“ als recht emanzipiert, und dann gibt es gegen Ende einen Dialog, in der ein Junge die Ausrede für seine Verspätung erfindet, an seinem Schiff sei der Kessel explodiert. Ein Neger sei dabei gestorben. „So ein Glück“, antwortet die Erwachsene, der das erzählt wurde, „ist da keine Person zu Schaden gekommen, das ist ja ganz schnell mal passiert.“

Dann gab’s da noch „The Innocents Abroad“, in dem Twain von seiner Kreuzfahrt von New York durch das Mittelmeer ins geheiligte Land und zurück erzählt. Von Wikipedia weiß ich mittlerweile, dass es als der meistverkaufte Reiseführer aller Zeiten gilt, und es ist auch wirklich gut geschrieben. Leider ist mir der Schwerpunkt auf Israel und die dortigen Erlebnisse etwas zu groß, aber ansonsten gibt es einen schönen Blick auf das Europa Mitte des 19. Jahrhunderts.

Viele Déjà-vus hatte ich beim Lesen von „A Conneticut Yankee in King Arthur’s Court“, das von einem Menschen erzählt, der durch Magie in das Jahr 620 nach England versetzt wird, zufällig weiß, das am nächsten Tag eine Sonnenfinsternis stattfinden soll und so einen hohen Stellenwert bei König Arthur bekommt, als Magier. Blöderweise konspiriert Merlin mit der Kirche, um ihn zu stürzen, und er fällt unter Merlins Zauber, schläft dreizehnhundert Jahre und wacht wieder auf, um seine Aufzeichnungen, die er gemacht hatte, an den Autoren weiterzugeben, bevor er stirbt. Auch das: ein gutes Buch.

The Prince and the Pauper ist ein Buch, von dem ich wegen des allgemeinen Settings – kleiner armer Junge in England – erst dachte, es sei von Dickens, aber nein: Die Geschichte von dem ungewollten Tausch zwischen Prinz Edward und dem Bettler Tom Canty ist von Twain geschrieben und daher auch wesentlich leichter und lustiger.

Noch nicht ganz fertig bin ich mit Life on the Mississippi, einem Sachbuch, bei dem Twain aber auch viel von seiner persönlichen Erfahrung als Steuermann auf dem großen Amerikanischen Fluss erzählt.

Damit habe ich unter anderem so lange gebraucht, weil ich zwischendurch auch noch Dinge von Papier gelesen habe.


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