Leider immernoch ohne Bilder, aber etwas verspätet immerhin ein Bericht von meiner Rückreise: Nach der Fahrt mit der Schmalspurbahn, von der aus ich den Hinreisebericht geschrieben hatte, kamen wir spät abends wieder bei Fips zuhause an. Zum Glück ging der Zug nach Bucuresţi erst um 9 Uhr morgens, also war kein richtig großer Zeitdruck da. Der internationale Schnellzug von Thessaloniki nach Bucureşti, in den ich am nächsten Tag einsteigen wollte, bestand dann aus zwei Abteilwagen, die aber nur von София (Sofia) bis zur Grenzstation in Русе (Russe) fahren sollten, und nur ein alter Reichsbahn-Nahverkehrswagen fuhr durch bis Rumänien.
Die Fahrt begann spektakulär, durch den Balkandurchbruch, der die ganze Region um София entwässert. Später wurde die Landschaft dann zwar flacher, blieb aber schön und sehenswert. In Горна Оряховица (Gorna Orjahoviza) kam dann tatsächlich noch ein bisschen Internationalität in den Zug: ein Bulgarischer Abteilwagen (in den ich dann ging), ein türkischer Liege- und ein Rumänischer Schlafwagen wurden mit auf den Weg über die Donau geschickt. In Русе wurden dann die beiden ersten Wagen wegrangiert und eine rumänische Dieselloks, die uns bis Bucureşti ziehen sollte, kam dazu. Außerdem setzte sich ein netter Ungar, der dritter Kapitän auf einem Donaukreuzfahrtschiff ist, zu mir ins Abteil, und so hatte ich auf dem Rest der Reise etwas Gesellschaft.
Meine Erfahrungen in Rumänien begannen damit, dass ich statt einer Reservierung für den Zug am nächsten Tag nach Cluj-Napoca eine ganze Fahrkarte kaufte. Wenn man halt nicht sicher ist, wieviel das Geld, das man in der Hand hat, wirklich wert ist (ich schätzte den Umrechnungskurs mit dem Preis der Menüs bei McDoof ab), kann sowas mal passieren, Mist. Wenigstens hatte das erste Hostel, dass ich abklapperte, offen und war leicht zu finden, und ich checkte ein. Da wusste ich noch nicht, dass genau auf dieser Straße Frauen käuflicher Zuneigung unterwegs sind, nun, das war nicht direkt toll, aber nach dem 4. „Nein!“ haben sie’s kapiert, dass ich ncht wollte.
Die Fahrt nach Cluj-Napoca führt erstmal durch die Karpaten, und ich hätte diese schöne Strecke mit Sicherheit genossen, wenn ich nicht total Müde gewesen wäre (Abfahrt war schon um 6:08) und nicht aufgrund von Bauarbeiten die Strecke eingleisig ist und wir bis zu 50 Minuten Verspätung gehabt hätten. Nach den Karpaten geschah nicht mehr viel, landschaftlich, und trotz langer Strecken, die mit 40 befahren werden (trotz eigentlich sinnvoller, also kurvenarmer, Trassierung), war die Ankunft in Cluj-Napoca absolut pünktlich — naja, 10 Stunden für 547 km ist nicht ganz meine Vorstellung von „Expresszug“, aber was soll’s.
Der Rest ist schnell erzählt: Cluj-Napoca ist nett, aber Handyempfang ist schlecht, und mein Handy auch, so habe ich Szabolcs, mit dem ich mich eigentlich treffen wollte, missverstanden und bin schon am vormittag weggefahren — ohne ihn zu treffen. Gute Gelegenheit, sich mal wieder wie ein Idiot zu fühlen. Dafür habe ich im Zug eine Fotografin kennengelernt, mit der ich mich nett unterhalten habe. Ich nahm dann von Budapest aus noch einen Zug nach Wien, wo ich um 20 Uhr ankam. Da ich ja von letztem März noch ein Hostel direkt am Westbahnhof kannte, war ich auch zuversichtlich, ein Bett zu finden, und das klappte dann auch. Am nächsten Morgen dann stieg ich in den ICE um 6:36 nach Frankfurt ein, der mich (fast) pünktlich um 13:43 in Frankfurt wieder ausspuckte. Urlaub zuende. Das tollste am ICE: Er ist von Hanau aus nordmainisch, also nicht über Offenbach gefahren! Und über die Deutschherrenbrücke zu fahren und den Blick auf die Skyline zu sehen, entschädigt auch für das anschließende Gegurke über Forsthaus, Niederrad und Gutleut, bis man dann endlich im Bahnhof ist. Bilder kommen bald.