Schlagwort: norge

  • Alles Wechselhaft

    Original-Post (Tag 37)

    Schon wieder so ne Überschrift, ich scheine nicht sehr kreativ zu sein… Momentan bin ich sehr hin- und hergerissen, und zwar von allem. Wieder gleicht das Wetter dem, was man typischerweise im April erwartet, nach zwei recht schlechten Tagen waren heute Wolken am Himmel alle Einzelgänger, und es war sogar recht warm (aber ich höre, auch das Frankfurter Wetter lässt einiges zu wünschen übrig…). In der Uni macht der Norwegischkurs nach wie vor Spaß, und ich versuche, das neu- und wiedergelernte an den Leuten im Büro, an der Supermarktkasse und in den Vorlesungen auszuprobieren, mit wechselhaftem, aber im Mittel durchaus steigendem Erfolg. Und zur Not können hier alle Englisch (wenigstens alle Norweger).

    Die Arbeit in der Uni kommt allerdings weniger schnell voran, ich versuche seit etwa eine Woche, ein Integral auf eins zu biegen, und finde einfach den fehlenden Faktor nicht. Das frustriert schon ganz schön, vor allem bei schlechtem Wetter (siehe oben), heute war’s tatsächlich erträglicher.

    Von daheim gibt’s momentan nur gute Nachrichten; zwei meiner Freunde haben ihre Ex-Physik-Prüfung ziemlich gut bestanden, und auch andere Nachrichten lassen mich jubeln. Wie zum Beispiel 13 Tore gegen San Marino — verdammt, dieses Spiel hätte ich sehen wollen! Aber ein paar mehr Gründe, jetzt gerne daheim sein zu wollen, sind schon dazugekommen, die letzten Tage. Ach was soll ich sagen; hier geht langsam alles (s)einen gewohnten Gang und trotzdem ist irgendwie jeden Tag was neu (heute zum Beispiel ein neuer PostDoc in der Arbeitsgruppe, morgen eine frisch geölte Fahrradkette und eine frisch geöltes Fahrradschloss), und ich wäre gerne bei meinen Freunden und meiner Freundin, um mit ihnen zu feiern. Ich denke an euch! Und feier von hier aus mit: Gleich packe ich eine Apfelweinflasche aus. Mmmmhhh… *Hicks* bbisss dannnnn

  • Regen und Sonnenschein

    Original-Post (Tag 33)

    Nun bin ich einen Monat und einen Tag in Fantoft, doch der neue Monat hat sich bis jetzt nicht sehr schön eingeführt; vor allem gestern gab es einen sehr sehr gut durchmischten Mix aus strahlend blauem Regen und sintflutartigen Regenfällen. Wenigstens habe ich es in einer Regenpause geschafft, einen Großeinkauf bei Lidl zu tätigen. Naja. Irgendwie ist mir langweilig, dieses Wochenende, deshalb habe ich ein bisschen an Bildern von mir rumgespielt: Meine Linke Hälfte und Meine Rechte Hälfte sind dabei herausgekommen. Was wohl meine bessere Hälfte ist? Keine Frage.

  • Erster Monat

    Original-Post (Tag 30)

    Heute ist der letzte Tag des August, das heißt, ich bin seit einem Monat nicht mehr daheim, und seit heute genau drei Wochen ununterbrochen hier, Grund genug, heute mal wieder was zu schreiben.

    Der Norwegisch-Kurs hat angefangen, und bis jetzt geht alles gut, auch deshalb, weil ich das alles schonmal gelernt habe, also muss ich da noch etwas warten, bis ich sagen kann, ob’s toll ist oder nicht. Im Büro geht’s auch ganz gut momentan, ich mache erstmal Fluss, v1 und v2. Da bin ich momentan ganz toll am programmieren, mal sehen, wie’s wird. Und wie groß der Fluss wird. Die Vorlesungen sind weiterhin richtig gut, und ich lerne auch wirklich viel. Denke ich.

    Ebenso gut lässt sich das Zusammenleben mit Sylvan an, wir sehen uns zwar kaum, weil wir doch recht unterschiedliche Tagesrythmen haben, aber wenn, kommen wir recht gut miteinander klar. Das Wetter ist wechselhaft; heute eher wolkig, gestern sonnig, davor regnerisch… gleich mehr dazu. Alles in allem also ziemlich viel, was hier passiert, gut. Ich wünsche mich zwar sehr nach Frankfurt zurück, aber weniger wegen den Umständen hier.

  • Projekt 7000

    Original-Post (Tag 25)

    Ja, Projekt 7000 läuft. Nach dem ich Projekt 6000 ja beinahe verpasst hatte, aber dennoch erreichen konnte, heißt das Ziel nun: Wenn ich aus Bergen zurückkomme, will ich mindestens 7000 km auf meinem Fahrradtacho stehen haben. Naja, jede Woche fünfmal in die Uni, das sind jeweils 50 km, da kämen in einem Jahr sogar 2600 km zusammen, statt der 940, die ich bräuchte, aber wer weiß, wie’s im Winter mit meiner Fahrradfahrmotivation aussieht. Aber seit heute bin ich mir sicher, dass das funktioniert, ich habe gerade einen 64 Kilometer langen Wochenendausflug hinter mir, und nach 105 km bis letzten Sonntag nun in dieser Woche weitere 132 km geschafft; mit 6300 jetzt sollten 7000 machbar sein. Hoffentlich.

    Ich bin diese Woche — tolles Wetter übrigens, nur gestern und vorgestern abend zweimal Regen — dreimal einen kleinen Umweg heimzugs gefahren, um ein bisschen mehr von Bergen zu sehen. Naja, das erste Mal, um etwas mehr zu sehen, das zweite Mal, um den einen Blick vom ersten Mal zu fotografieren und das dritte Mal, um den Lidl zu suchen, von dem mir hier alle vorgeschwärmt haben. Aber sei’s drum, Fahrradfahren macht hier Spaß, und außer *zensiert*-Busfahrern wissen die hier auch, wann man überholen kann, ohne den Radfahrer zu gefährden. Die lassen sich sogar eher viel Zeit damit.

    Ein bisschen genauer weiß ich jetzt auch, was ich hier überhaupt mache, habe sogar schon den ersten kleinen Erfolg — ich habe Laszlos Hydro-Programm unter Linux zum Laufen gekriegt, und die beiden Chinesinnen, die dieses Projekt kurz vorher aufgegeben hatten, staunten nicht schlecht, als ich ihnen sagte, dass sie nur die Hilfe-Funktion des Compilers hätten aufrufen müssen. RTFM kann ich da nur sagen.

    Auch die ersten Vorlesungen sind rum, ich höre mir Relativistic Quantum Mechanics and Field Theory (hier wird erst der hintere Teil mit der FT neu sein) und Quark- and Lepton- Physics (bis jetzt auch nur Wiederholung, aber das wird nächste Woche schon besser) an. Beides beim gleichen Prof, ziemlich gute Vorlesungen bis jetzt. Am Montag fängt auch (endlich) der Norwegisch-Kurs an.

    Wozu ich den denn hören will, hat mich Laszlo gefragt, etwa, weil ich hier wohnen will? Denn sollte ich mit diesem Gedanken spielen, riet er mir, solle ich erst mit Dieter Röhrich, einem deutschen Professor hier, reden, und ich würde „schnell meine Meinung ändern“. Irgendwann werde ich Dieter mal fragen.

    Ansonsten, mal sehen… Wetter, Fahrrad, Uni… sonst gibt’s, glaub ich, nix. Ich höre jetzt täglich Radio, hr3, und habe es sogar geschafft, immer online zu bleiben und mich davon wecken zu lassen, das hilft ungemein gegen Heimweh. Mein Bildschirmschoner geht nicht mehr an, auch nicht die Abwesenheitsmeldung bei Skype oder ICQ, deswegen bin ich da jetzt immer „extended away“ bzw „nicht verfügbar“, auch, wenn ich vielleicht grade Blog schreibe (so wie jetzt). Also, einfach versuchen!

  • Mein Zimmer

    Original-Post (Tag 21)

    Wie versprochen, habe ich ganz viele Bilder in meinem Zimmer aufgehängt. Danke an alle, die fotografiert haben.

    Die Ecke neben dem Fenster
    Ein Stück nach links gedreht: Die Ecke von meinem Bett.
    Die Wand entlang meines Bettes.
    Mein Bett, ausnahmsweise mal ordentlich (war nur für das Bild).
    Die Tür und dieser Teil des Schreibtisches. Gut zu erkennen sind das Kochbuch, die Kartons und der Ordner. Da, wo der Ordner steht, stelle ich momentan ständig meine Teekanne hin
    Die andere Hälfte vom Schreibtisch. Ach, so sieht das ohne den Papierkram darauf aus…
    Nach Vollendung dieser Runde durchs Zimmer der Blick durchs Fenster. Das graue da unten ist die Rezeption (rechts) bzw. der Club Fantoft (links), das blau-weiße in der Mitte rechts ist die Sporthalle (kenn ich nur von außen). Die Innenstadt von Bergen ist rechts.
  • Erfolg!

    Original-Post (Tag 20)

    Endlich hat es geklappt, ich kann jetzt die Webseiten mit einem Knopfdruck aktualisieren. So kann ich leichter und damit werde ich öfters neue Sachen schreiben, damit nicht wieder alle tagelang das Gefühl haben, bei mir ist alles Scheiße, obwohl’s doch grade wieder gut läuft!

    Ja, es geht wieder besser. Die beiden Regentage sind die einzigen geblieben; Donnerstag, Freitag, Sonntag und heute (Montag) waren sonnig. Was mit Samstag ist? Nun, hier in Bergen soll es geregnet haben, aber ich war auf einem sehr coolen Schiffsausflug durch die Fjorde, den uns (= den Internationalen) die Uni spendiert hat, und da war es bewölkt, mit etwas Sonnenschein und etwas Regen, aber die beiden hielten sich die Waage.

    Seit Donnerstag nachmittag habe ich einen recht netten Mitbewohner, Sylvan, US-Amerikanischer Psychologie-Student aus Montana, der auf die härtere Sorte Musik steht (Rammstein und so). Er war aus seiner anderen Wohnung zwei Etagen weiter unten geflüchtet, weil der Kerl da wohl ziemlich komisch war.

    Noch mehr zum freuen: Ich habe mal eine Antwort auf das Blog bekommen (habe ich irgendwo den Eindruck geweckt, ich will keine E-Mails erhalten?), und diese machte mich auf eine scheinbare Widersprüchlichkeit in den Texten aufmerksam. Wer findet’s auch? Danke soweit an Gudrun & Gebhard Kabelitz.

    Auch die Bilder habe ich endlich zugreifbar, ich werde sie heute abend noch etwas bearbeiten, auswählen und einige davon zugänglich machen.

    P.S.: Außerdem ist es jetzt wieder so warm wie in Frankfurt. Ha!

    Das Bild ist lange entstanden, bevor ich wusste, dass dort mein Büro zu sehen ist; gleich am ersten Tag.
    Mein Schreibtisch
    Der Blick aus dem Büro (die schöne Seite)
  • Wo ich wohne

    Original-Post (Tag 16)

    Ich versuche momentan immernoch, die Bilder von meinem Raum auf einen PC zu kriegen, das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Bis dahin schon mal ein paar Informationen zu meiner Wohnsituation: Das Zimmer ist 17 Quadratmeter groß, hat Blick auf das Tal, nicht auf den Hügel, und ich teile Küche und Bad mit einer anderen Wohneinheit, die aber noch immer unbelegt ist.

    Kaum im Netz, schon veraltet (ist beim Hochladen aber auch schon 4 Tage alt gewesen). Siehe den Blog-Artikel vom 21. August.

  • Regen, Behörden

    Original-Post (Tag 15)

    Beides gleich ärgerlich und endgültig über mich hereingebrochen. Gestern und vorgestern hat es kaum aufgehört, zu regnen, und es ist auch jetztmal kälter als in Frankfurt. Verdammt.

    Was die Behördern angeht: Ich habe große Probleme, ein Konto zu eröffnen, was recht wichtig wäre, um Sachen wie die Miete zu bezahlen (vom Automaten Geld abzuheben ist wesentlich teurer als Überweisungen, die wohl auch kostenlos sein können). Nun, woher kommt das Problem? Um ein Konto zu eröffnen, braucht man eine Norwegische ID-Nummer, die bekommt man vom Folkeregistret (etwa unser Einwohnermelde- oder Bürgeramt), aber nicht, bevor man eine Aufenthaltsgenehmigung hat. Diese wiederum wird von der Ausländerstelle bei der Polizei ausgestellt. Soll ganz schnell gehen, wurde mir von der norwegischen Botschaft in Deutschland gesagt. Dauert 6-8 Wochen, wurde mir hier gesagt. Na toll. Aber so ein Glück; die Polizei kommt zur Uni, um ein beschleunigtes Verfahren für alle International Students durchzuführen. Das sei, sagen alle Broschüren, ein „integraler Bestandteil der Einführungswoche“ (diese geht von vorgestern, den 14., bis übermorgen, den 18. August). Was erwartet man, wann die Polizei kommt? Irgendwann in dieser Woche? Weit gefehlt, sie kommen am 31. August. Das verletzt zwar u.a. die Regel, dass man sich innerhalb von sieben Tagen auf eine Aufenthaltsgenehmigung bewerben muss und macht es auch unmöglich, bis 28. August ein Konto zu haben, von dem man aus die Miete bezahlen soll (dann wird sie fällig), aber das bockt hier keinen.

    Besonders doof ist es natürlich, wenn man wie ich Panik kriegt und sich nicht auf die bestklingenste von mehreren widersprüchlichen Angaben verlässt und dann am bis dahin verregnesten Tag zu allen möglichen Stellen rennt und nachfragt — das habe ich heute morgen getan. Wenigstens gut, zu merken, dass ich mich auf die Regenjacke, Regenhose und Regenschuhe recht gut verlassen kann. Dafür sind meine Fahrradhandschuhe bald total durchgeweicht gewesen, und komischerweise waren sie salzig (fragt nicht, woher ich das weiß).

    Es gibt noch mehr hier, was gerade suboptimal läuft; die Internetverbindung ist totaler Mist. Man muss sich mit jedem Programm, das aufs Internet zugreifen will, separat bei einem Proxy anmelden, um ins Netz zu bekommen, aber dann doch nicht, und überhaupt und sowieso. Wie toll doch unser HRZ ist! Mails verschicken kann ich nicht gut, wenigstens nicht von meinen normalen Adressen, weil der Zugang zu SMTP-Servern (das sind Server, zu denen man ausgehende Mails schickt, wenn man sie mit Programmen wie Firefox schickt) blockiert ist — ok, dass tue das HRZ auch, wurde mir gesagt.

    Alles schlecht also? Nicht wirklich. Heute habe ich nämlich auch Karten für einen Bootsausflug am Samstag geholt, der kostenlos ist und für alle neuen International Students organisiert wurde. Außerdem habe ich endlich Laszlo, meinen Prof, angetroffen, mit ihm über die Kurse, die ich belegen werde, und meine Diplomarbeit gesprochen und ein Büro bekommen. Dort steht zwar ein — mein — Schreibtisch zu wenig und einen PC habe ich auch noch nicht, aber das soll jetzt bald kommen.

    Naja, eines ist noch schlecht; es dauert noch 51 Tage (ohne heute), bis ich wieder in Frankfurt bin… *vermiss*. Ich denke, ich werde am Wochenende mal eine Flasche Ebbelwoi aufmachen.

  • Wieder da

    Original-Post (Tag 11)

    Diese Zeilen schreibe ich wieder ohne Internetverbindung; diese werde ich wohl erst morgen bekommen. Ich bastele weiter am Layout der Homepage, und versuche gerade ein Content Management System zu schreiben, was sich mit meinen begrenzten Programmierkenntnissen etwas schwierig gestaltet. Nun ja.

    Ich habe gestern die Bilder aufgehängt, von jeder Seite strahlen mich nun fröhliche Gesichter an. Bei Gelegenheit lade ich die Bilder davon hoch. Das Wetter ist mal wieder super, und langsam beginne ich, diese Märchen von der Regenstadt Bergen zu vergessen…

    Leider hilft das Wetter wenig, nicht die ganze Zeit wehmütig an Frankfurt zu denken, vor allem, da ich den Ebbelwein daheim hab liegen lassen, ich Idiot.
    Soviel für heute

  • Angekommen

    Original-Post (Tag 5)

    Die ersten Tage Bergen liegen hinter mir. Das Zimmer ist eingerichtet und die meisten Sehenswürdigkeiten mit Hannah besichtigt. Und das Beste: Das Wetter ist super! Nur gestern etwas bewölkt, aber ansonsten strahlend blauer Himmel. Leckere, süße Himbeeren und Erdbeeren haben wir schon gefuttert, und Johannisbeeren am Wegrand abgeerntet. Mit anderen Worten: Alles toll. Heute werden wir wohl nur Faulenzen, bevor es morgen dann nach Kristiansand zur Fähre und am Dienstag nach Frankfurt geht.

  • Wer bin ich

    Original-Post

    Ich bin Bjørn, ein 22-jähriger Physik-Student, aus Frankfurt am Main in Deutschland. Ich studiere seit Oktober 2003 an der Universität Frankfurt Physik und bin nun für ein Jahr in Bergen in Norwegen, um meine Diplomarbeit zu schreiben. Ihr Arbeitstitel ist Unterdrückung von Di-Jets mit hohem Transversalimpuls in ultrarelativistischen Schwerionenkollisionen — Observablen bei ALICE@LHC, diesen zu erklären, werde ich hier nicht versuchen. Es gehört zu der großen Aufgabe, die kleinsten Bestandteile der Materie zu verstehn. Ein Teil dieser Aufgabe wird mit Sicherheit auch Baryonenzählen sein…

  • Der Anfang…

    Original-Post

    …vom Ende. Heute ist Freitag, Montag geht’s los. *Aufgeregtsei*. Ich habe heute eine Grundregel verletzt: Never Change A Running URL. Naja, ich hab ein wenig rumgeschoben, aber alles ist noch da, irgendwo. Hoffentlich keine Broken Links, aber das kann ich nicht garantieren. Irgendwie brauch ich wieder ein paar neue Zitate; vielleicht finde ich ein paar hübsche Norwegische. Mal sehen. Irgendwie habe ich grade einen Kloß im Hals, und mir fällt eines meiner Lieblingszitate ein: Coming Back To Where You Started Is Not The Same As Never Leaving. Denkt daran (Notiz an mich selbst: Denke auch du daran!).