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Soziologische Experimente

Original-Post

So, morgen früh ist meine ich-bin-mal-lange-da-Phase zuende und ich fahre zur Telekom-Stiftung und erzähle denen, wofür die mich eigentlich die letzten zwei Jahre gefördert haben. Ich bin sehr gespannt, wie das läuft… Und danach kommt ja wie angekündigt meine Woche in Bergen, in der ich auch einen Vortrag halten soll. Und zwischendurch sind die Jamaica-Proceedings fällig… Aber das hört sich schon wieder viel zu negativ an. Die Proceedings sind geschrieben, ich brauche nur noch das ok oder die Verbesserungsvorschläge von Marcus. (Nur das wird etwas schwierig, wenn ich keinen Arbeitstag mehr hier habe. Schwierig, nicht unmöglich.) Der Vortrag für die Telekom ist ja fertig, aber den Bergen-Vortrag habe ich noch nicht mal angefangen, und der soll 45 Minuten lang sein, naja, maximal nur, aber weniger als 30 wären schon komisch. Ich werde mir alle Folien, die ich bis jetzt gemacht habe, mitnehmen, und versuchen, auf dem Weg nach Norwegen daraus einen Vortrag zu basteln. Wenn ich mir meine USB-Tastatur mitnehme, kann ich auch mit Sicherheit gut arbeiten, und mindestens bis Göteborg sollte ich auch eine Steckdose zur Verfügung haben.

Bevor ich fahre, starte ich noch schnell Unmengen an Rechnungen auf dem Rechencluster, so dass in der Zeit, in der ich nicht hier bin, etwas Sinnvolles geschehen kann. Und danach heißt es dann Power-Auswerten und Power-Paperschreiben.

Die erste Fahrt, die jetzt kommt, macht mir ein bisschen Sorgen: Ich fahre ICE nach Köln und dann IC nach Bonn, habe aber nicht reserviert (einmal habe ich drauf verzichtet). Mit dem vom Vulkanausbruch beeinträchtigten Flugverkehr dürfte der ICE von Frankfurt nach Amsterdam eher voll als leer sein, und neben Türen sollte man sich im ICE momentan auch nicht aufhalten — ich hoffe, dass ich einen Sitzplatz kriege. Nach Bergen ist auch nicht reserviert (ok, also zweimal habe ich darauf verzichtet), und ich hoffe, dass ein ICE um 0:55 Uhr auch nicht komplett von verhinderten Fluggästen überrannt wird, immerhin ist das ja auch noch ne Woche hin.

Heute hatte ich mein erstes richtiges Tutorium in diesem Semester — das letzte Woche war ja nur ein „Hallo Leute“ und zählt deswegen nicht. Hier habe ich ein wenig experimentiert: Es gibt in diesem Semester Präsenzübungen, die im Tutorium von den Studenten gelöst werden müssen. Ich hatte eine tolle Idee: Gib ihnen einfach die Aufgabe und lass es sie selbst regeln, wie sie alle nach einer Stunde die Lösungen kennen. Da war ich wohl etwas SoftSkill-verseucht… Nun, die Leute saßen von den 60 Minuten etwa 55 Minuten lang still da und rechneten. Und schafften daher nur die Hälfte. Dementsprechend hat auch die Besprechung danach wesentlich länger gedauert als gedacht, und wir haben eine Viertelstunde lang überzogen (es dauert schon von vornherein drei Zeitstunden). Eigentlich hatte ich gedacht, wir könnten eine halbe Stunde früher Schluss machen, denn heute tagte der Verkehrsausschuss der Stadt Frankfurt, und da wäre ich gerne hingegangen. Nun, meine Soziologie-Theorien haben also einen gehörigen Dämpfer gekriegt, und für die nächste Experimentiersession (also das Tutorium in zwei Wochen) muss ich mir was Neues einfallen lassen. Und was ich Gunnar, der mich nächste Woche vertreten wird, als Arbeitsauftrag geben werde, weiß ich auch noch nicht.

P.S.: Ich erinner mich gerade daran, dass in Zweifel gezogen wurde, dass die letzte Zeit für mich tatsächlich eine ich-bin-mal-lange-da-Phase war, da ich ja einen Tag in Leipzig und eineinhalb Tage auf dem Weg nach Hannover und zurück war. Aber es hat sich wenigstens so angefühlt.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Soziologische Experimente“

  1. […] bin ich also in Bergen, und eine der guten Sachen, so weit mit dem Zug zu fahren ist, dass man verschiedene […]