Schlagwort: frankfurt

  • Amöneburg

    Original-Post

    Oje, lange her, der letzte Eintrag. Der Urlaub war schön, sonnig, viel Wasser, alles gut. Danach fingen wir an, eine neue Wohnung zu suchen und wurden sage und schreibe bei der allerersten fündig. Amöneburger Straße 52 heißt meine Adresse dann ab 15. Oktober. Jetzt sitze ich grade im Bus, auf dem Weg zur Helmholtz-Lecture-Week im Kleinwalsertal. Das wird mit Sicherheit spaßig…

  • Resumee-Versuch

    Original-Post (Tag 315)

    So. Diplomarbeit ist abgeliefert, eine weitere Bewerbung (fast) abgeschickt, und ich sitze mal wieder im Zug von Göteborg nach Oslo und schreibe Blog. Und wahrscheinlich das letzte Mal (wenigstens für das nächste Jahr) mit dem Ziel Bergen. Die restlichen Sachen abholen, allen Tschüss sagen, und dann war’s das. Aber wie war’s eigentlich?

    Alles in allem eigentlich gar nicht so schlecht. Ja, es war einsam, und eine Beziehung vor allem mit Internet-Telefonie aufrechtzuerhalten macht irgendwie keinen Spaß. Das selbe gilt für Freundschaften. Aber das ist eigentlich die Antwort auf die Frage, wie es war, ein Jahr weg zu sein, nicht auf die Frage, wie es ist, ein Jahr in Bergen zu sein.

    Ich tue mich wirklich nicht leicht mit einer Antwort (ich drücke mich immernoch drum, merkt ihr’s?). Da wäre das Wetter. Wie war das eigentlich, so wirklich? Eigentlich empfand ich es wirklich nicht sonderlich schlimm. Ist das, weil ich ein Optimist bin und mir die Sonnentage stärker in Erinnerung geblieben sind? Oder weil ich einfach in Frankfurt nie die Sonnentage gezählt habe und sie mir deshalb so viel vorkommen? Immmerhin, 2006 war ein eher nasses Jahr in Bergen, auch für lokale Verhältnisse, und zwar vor allem der Herbst. Also, Wetter: Unentschieden.

    Zum Wetter gehört natürlich aber auch was Anderes: Tageslänge. Vor allem im Winter. Ich habe da ja mal von berichtet. War nicht so toll, in der Tat. War das damals hauptsächlich die Dunkelheit wegen kurzer Tage oder die Dunkelheit wegen selten-klarer-Himmel? Ich möchte gerne letzteres glauben. Das macht das eben behauptete Unentschieden ein Sieg nach Verlängerung gegen Bergen. Astronomisch gewinnt Bergen eher, wegen des Frühlings und des Sommers.

    Wie sind die Leute hier? Eigentlich alle ganz nett, aber viel hatte ich mit niemandem zu tun. Ok, aber ich habe auch in Deutschland mit nur wenigen Leuten viel zu tun und meistens ging das auch (leider) nicht grade von mir aus. (Doch, das meine ich ernst.) Also, einige Leute kenn ich hier, mit den habe ich auch manchmal was zusammen gemacht, enge Freunde habe ich nicht gefunden, hatte ich ja aber auch schon. Also, Leute: Unentschieden

    Die Stadt an sich. Jahaha, so einfach geht’s nicht. Also: Die bebaute Stadt. Wirklich schön. Viele schöne Ecken, ein paar hässliche, und man kann eine Stadtführung problemlos in einem Tag (fragt Stefan und Felix) oder in drei Tagen durchführen (fragt Johannes). Ohne bei dem einen was zu vergessen oder bei dem anderen was doppelt zu machen. Allerdings liebe ich Frankfurt — unentschieden in der ersten Halbzeit.

    Und die „unbebaute“ Stadt? Ich würde behaupten, einen sehr großen Teil der Kommune Bergen gesehen zu haben, das meiste vom Sattel aus. Und das war wirklich alles ziemlich schön. Mit norwegischer Landschaft kann halt nicht mal ein Grüngürtel mithalten, nicht mal mit Niddapark oder Stadtwald — Bergen gewinnt.

    Essen. Ohne Ofen oder Mikrowelle und mit limitierten Fähigkeiten und Geldresourcen war mein Speiseplan eher ziemlich wiederholend. Essen gehen ist viel zu teuer, ebenso Bier. Apfelwein gibts nicht. Warmes essen kaufen daher nicht möglich — man kriegt ja mittags auch nix in der Uni. Kantersieg für Frankfurt.

    Verkehr. Bahnfahren in Norwegen ist fast immer ein Genuss, keine Frage. Mittlerweile habe ich gehört, dass die Wagen, die ich hier so toll finde, sogar eher die unbequemeren sind — boah. Frühes 1:0. Der ÖPNV allerdings ist nicht so toll — über Busfahrer habe ich ja schon oft geschimpft, über die Pünklichkeit, glaube ich auch. Vielleicht ist das ja in drei Jahren besser, wenn es eine Stadtbahn gibt. Autofahrer sind hier nicht sooo toll, wie anfangs gedacht, aber vielleicht werde ich ja feststellen, dass sie immernoch um Klassen besser als Deutsche sind? Vielleicht sollte ich mich aber auch von Offenbach fernhalten. Fahrrad. Sehr, sehr gute Ansätze. Es hapert an einigen Stellen, aber das tut es, glaube ich, in Deutschland mindestens genauso. Dass ich es in Norwegen hatte, auch wenn ich es am Samstag wieder mitnehmen muss, habe ich keinesfalls bereut. Sagen wir, unentschieden (ich finde, ÖPNV zählt ne Menge)

    Bleibt die Physik? Also, ich habe niemals so eine gute Diplomarbeit außerhalb von Norwegen geschrieben. Das heißt nicht, dass ich es nicht hätte. Also… wo zu sein, wo es einen Professor, einen Postdoc und eine Master-Studentin gibt, die etwas ähnliches tun wie man selber, ist einfach wesentlich schwieriger als es wo zu tun, wo 6 Professoren und gefühlte 100 Leute sowas tun und jede Woche zwei Vorträge dazu sind. Für den Rest der Gründe, fragt mich. Noch ein Kantersieg für Frankfurt.

    Mehr Punkte fallen mir jetzt nicht ein. Zusammenzählen tu ich nicht, denn ich möchte die einzelnen Punkte nicht gegeneinander wichten müssen. Ich bin froh, ein Auslandsjahr zu haben, Erfahrungen mitzubringen, auch viel gelernt zu haben, und jetzt guten Gewissens erstmal in Frankfurt bleiben kann.

    PS: Das war noch nicht der letzte Eintrag, versprochen!

  • Serbia!?

    Original-Post (Tag 285). Serbien!?

    Jaja, ich weiß, von deutschprachigem, recht textlastigen Swing kann man keine gute Platzierung erwarten, ja. Aber als ich gestern — über Internet-Livestream — den serbischen Beitrag zum Eurovision Song Contest gehört bzw. gesehen habe, dachte ich „na, besser als die sollte Roger Cicero aber auf jeden Fall sein“. Und dann gewinnen die. Mein Favorit war Schweden, und die sind grade zwei Punte vor Deutschland gelandet… es gibt keine Gerechtigkeit.

    Und die Eintracht ist nächstes Jahr wieder erstklassig, weil Bremen (wie auch Schalke) keine Lust hat, deutscher Meister zu werden — Idioten. Naja, mich freut’s. Dafür hat Mainz keine Chance mehr, buhuhu.

    Einen Kommentar kann ich mir nicht verkneifen: Westerwelle lügt. Angesichts der nicht-Begnadigung eines ex-RAF-Terroristen behauptet der Chef der freien Liberalen, dass es ein „Keine Gnade ohne Reue“ ein Grundsatz im deutschen Rechtssystem sei. Was er verschweigtübersieht ist, dass es überhaupt nicht auf Reue ankommt.

    Nun ja. Ich bin momentan nicht sehr motiviert zu schreiben, weil ich befürchte, dass ich einfach nicht so viel über meine Ergebnisse schreiben kann, weil sie alle gleich aussehen. Mal sehen, vielleicht sind die Nächsten ja etwas interessanter. Dafür war ich gestern sehr motiviert, zu packen. Und siehe da: Ich kriege fast alles mit einem Mal nach Frankfurt. Alles, was ich hierlasse(n muss) sind die Fahrradsachen (naja, Ersatzschlauch, Pumpe, Werkzeug nehm ich schon mit, aber Helm, Handschuhe, das Fahrrad nicht), meinen Ordner mit Mietvertrag und so, den brauch ich auch noch, eben so wie ein Restposten an Küchensachen. Selbst Decke und Kissen schaffe ich schon dieses Mal nach Frankfurt, im Juni habe ich dann hier noch Schlafsack und Isomatte; für drei Nächte geht das schon.

    Meine ToDo-Listen sind mittlerweile extrem zusammengeschrumpft, ein großes ToDo ist die mündliche Norwegisch-Prüfung morgen um 13:15, und natürlich die Party heute abend (vielleicht war die Planung da etwas schlecht? Egal). Und dann nur noch warten, den Koffer ein letztes Mal zumachen (ich bin mal gespannt, wieviel der wiegt — ich muss in Frankfurt unbedingt dran denken, ihn zu wiegen!), zum Bahnhof und ab die Post äh der Zug äh also…

  • En liten smell

    Original-Post (Tag 204) Ein kleiner Knall.

    Die größte Hilfe für meine Diplomarbeit bekomme ich momentan in Gesprächen mit Hannah… Nun, wir hatten da eine Idee, die ich jetzt mit viel Elan versuche, umzusetzen. Mal sehen, wie lange das noch dauert und wie gut das geht. Nach Großeinkauf am Montag und repariertem Abfluss im Bad bin ich dann gestern mit dem Fahrrad in die Uni gefahren, um es dort in eine Werkstatt zu bringen.

    In der ersten Vorlesung dann kommt auf einmal ein kleiner Kopf zur Tür rein, es täte gleich „einen kleinen Knall“. Die Explosion, die folgte, war nicht wirklich klein, und wir fanden nachher raus, dass die die alte Maschine des alten Aufzuges rausgesprengt haben. Sehr witzig.

    Nach dem Norwegisch-Kurs hatte ich dann eine Mail von Papa — „Knall am Südbf — ich war’s nicht“. Gespräch am späten abend brachte die Geschichte zu Tage: Ein Vier-Wagen-Zug der Linie U2 hat am Südbahnhof einen Prellbock durch die Tunnelwand gedrückt. Dadurch steht da jetzt wohl ein 80 Meter langer Wagen; die Führerstände seinen ineinandergeschoben worden. Bin mal gespannt, was da alles noch rauskommt…

    Und am Abend fing es wieder an zu schneien, ich habe dem Schnee keine Nacht gegeben, zu überdauern, aber, siehe da, er ist noch hier. Wird wohl wieder nix mit Fahrrad fahren!

  • Insomnia

    Original-Post (Tag 64)

    Leider ist das keine schlechte Übersetzung, sondern, momentan, Realität. Nach Kopfschmerzen und zwei Stunden dösen am Mittag bin bin am Montag abend ewig nicht eingeschlafen, wurde dann um sechs Uhr vom Radio aus dem Schlaf geholt, aber nicht wirklich geweckt; das Feiertags-Programm war doch sehr lahm. War dann am Dienstag auch noch alleine in der ersten Vorlesung, und ich habe so gut wie nichts gepeilt, aber fleißig die Tafel abgepinselt. Mittagsschlaf gehalten und abends wider ewig zum einschlafen gebraucht, naja, sieben Stunden Schlaf werden’s am Ende wohl schon, aber wenn ich um neun ins Bett gehe, erwarte ich normalerweise eher sowas wie 10, 11 Stunden Schlaf, und ich denke, ohne Wecker hätte ich die auch ohne weiteres erreicht.

    Dadurch bin ich momentan nicht sehr produktiv, die Bilder von Freitag sind immernoch auf der Kamera, und seit Montag versuche ich mich an einer blöden Lorentz-Transformation mit Rotation und allem Schnickschnack, einzig will sie mir nicht wirklich gelingen. Heute bin ich vielleicht etwas weiter gekommen (bin ja auch wieder recht munter), aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das alles Sinn macht, mal sehen.

    Sogar die Küche, am Samstag noch richtig ordentlich gesäubert, sah gestern wie… naja, nicht grade wie ein Schlachtfeld, aber schlimm aus, weil ich am Montag und Dienstag einfach nichts machen konnte, weil ich so müde war. (Keine Angst, gestern habe ich gespült und so, aber es war trotzdem blöd.)

    Dafür gibt das Wetter Anlass zur Freude, eigentlich, denn der Oktober hat mit jetzt vier sonnigen Tagen angefangen. Richtig zufrieden bin ich aber nicht, denn eigentlich würde ich gerne bei guten Wetter Fahrrad fahren, worauf ich aber noch bis morgen nachmittag warten muss. Ungefähr so lange soll auch das gute Wetter noch halten; mir wäre richtig krasses Regenwetter wesentlich lieber. Außerdem haben mich zwei Busfahrer beschissen, einer um zehn Kronen, einer um vierzig (einfach mal eine Fahrkarte verkauft, die ich gar nicht gebraucht hätte, was ich nicht wusste und erst später merkte… Aber das war Montag, seit dem geht’s in dieser Beziehung besser.

    Und die Tour nach Frankfurt rückt jetzt in absolut greifbare Nähe; in 55½ Stunden geht der Zug ab, ich habe heute nochmal Brot, Milch und Käse gekauft, mit einem weiteren Laib, den ich mir für die Fahrt schmieren will, wird’s dann genug sein, ich werde also nicht mehr einkaufen müssen, nur noch zweimal hier versuchen, einzuschlafen, nur noch dreimal was kochen (heute Pfannenkuchen, wieder, und morgen und übermorgen weiß ich noch nicht), nur noch zweimal in die Uni… Ich freue mich sehr. Vielleicht schreibe ich auch nochmal was am Freitag, bevor ich den Laptop einpacke.

  • Der Anfang…

    Original-Post

    …vom Ende. Heute ist Freitag, Montag geht’s los. *Aufgeregtsei*. Ich habe heute eine Grundregel verletzt: Never Change A Running URL. Naja, ich hab ein wenig rumgeschoben, aber alles ist noch da, irgendwo. Hoffentlich keine Broken Links, aber das kann ich nicht garantieren. Irgendwie brauch ich wieder ein paar neue Zitate; vielleicht finde ich ein paar hübsche Norwegische. Mal sehen. Irgendwie habe ich grade einen Kloß im Hals, und mir fällt eines meiner Lieblingszitate ein: Coming Back To Where You Started Is Not The Same As Never Leaving. Denkt daran (Notiz an mich selbst: Denke auch du daran!).