Bybane

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Ich bin momentan wieder in meiner zweiten Heimat. Hier in Bergen ist die Stadtbahn seit kurz nach meinem letzten Besuch im Betrieb und scheint nach allem, was ich sehen kann, gut in den Winter gekommen zu sein. Winter. Ja, den gibt’s in Bergen wirklich, auch wenn das damals, vor ja mittlerweile 4 Jahren, überhaupt nicht so ausgesehen hat. Heute ist aber blauer Himmel und Sonnenschein, und so habe ich eben ein paar Bilder von der Stadtbahn gemacht. Jetzt sitze ich in der Bybane auf dem Weg in die Uni, denn in knapp zwei Stunden hat Szabolcs seine Verteidigung. Morgen ist Yun dran, aber schon um 10 Uhr, da werde ich wohl vorher keine Zeit haben, fotografieren zu gehen, denn hell ist es hier nicht vor halb neun. In Nesttun, dem südlichen Endpunkt der Strecke, war noch um halb elf keine Sonne.

Der Flug nach Bergen war ok, aber verspätet (warum beschweren sich eigentlich die Leute immer über die Bahn, aber selten über Staus und Flugzeuge?) und der Transfer in die Stadt einwandfrei. Das Jugendherbergszimmer ist zwar etwas schwierig zu lüften, dafür gab es heute morgen Lachs zum Frühstück. Das ist schon nett! Nochwas zur Stadtbahn: Man merkt, dass das ein deutsches System ist. Schon im Mai war mir aufgefallen, dass die Signale deutsch sind (ein Weichenkontakt wird mit einem weißen W auf blauem Grund beschildert, aber „Weiche“ heißt auf Norwegisch „Veksel“), eben habe ich im Display des Führerstandes „kleinere Störung“ (eben auf Deutsch) gelesen. Nicht, dass ich mich beschweren wollte, aber lustig ist das. In den Tunnels, in denen man von manchen Stellen nicht eines der beiden Portale sehen kann, gibt es lustige Beleuchtungen; in dem einen weiße und magentafarbene Blöcke (sieht fast wie Werbung für einen großen deutschen Telekommunikationsanbieter aus), in dem anderen hängen blau/weiße bzw rot/weiße Lichtschlangenlinien an der Wand.

Das Bussystem hat sich mit Einführung der Stadtbahn und vor allem jetzt mit Beginn der Bauarbeiten auf dem zweiten Abschnitt (Nesttun-Lagunen) stark verändert, und es ist nicht direkt leicht, sich jetzt noch zurecht zu finden. Aber dafür geht es wenigstens mit der Informationspolitik aufwärts; die Stadtbahnstationen haben recht ausführliche Informationen wo man ist, wo Busstationen in der Nähe sind, wann eine Bahn fährt, und wie man welche Fahrkarte kaufen kann. Leider sind die Busstationen häufig noch im selben Zustand wie vor vier Jahren: Entweder keine Information, oder nur über ein paar der Linien, die da fahren, meistens nicht mal der Name der Haltestelle. Aber, wie gesagt, die Bahn ist da wesentlich weiter; es besteht also noch Hoffnung.


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