Ersatzzug

Original-Post

Anlass dieses Posts ist, dass ich gerade im Cisalpino von Zürich nach Milano sitze und zu müde zum Arbeiten bin. Warum also nicht mal wieder was auf die Homepage schreiben? Seit einiger Zeit denke ich schon darüber nach, wie ich das hier umgestalten kann; was ich damit will. Über diese Frage hatte ich ja auch schon mal sinniert. Die Homepage ist als Norwegen-Blog groß geworden, sollte sich aber vielleicht eher zu einer Visitenkarte entwickeln, und dafür muss eben nicht unbedingt das Aussehen, aber der Inhalt ein bisschen neustrukturiert werden.

Naja, deshalb nicht so viel Bericht über meine Erlebnisse in den letzten Monaten, sondern nur über heute morgen: Ich bin auf dem Weg nach Bormio, Norditalien, weil ich auf einer Konferenz dort einen Vortrag halten werde. Abfahrt in Frankfurt 5:56 Uhr, Umsteigen in Zürich und Mailand, dann ab Tirano Bus. Zweimal umsteigen ist das Optimum, allerdings hätte ich mit fünfmal umsteigen auch ein paar Stunden schneller sein können.

In Frankfurt steht am Bahnsteig nur „Stuttgart“ als Fahrziel, aber auf dem einfahrenden Zug steht dann doch „Zürich“. So ein Glück. Ich habe einen Sitzplatz direkt hinter dem Fahrer, toll.

Der Fahrer kommt und verundurchsichtigt die Glasscheibe hinter ihm. Na super. Und warum? Damit er rauchen kann. Manno. Ich flüchte später vor dem Qualm, der aus dem Führerhaus kommt, nach hinten. Kurz vor Abfahrt kommt in Frankfurt die Durchsage, dass dieser ICE nur bis Stuttgart fahre (also doch!) und von dort ein Ersatzzug bis Zürich fahren würde. Der Zugbegleiter erzählt mir beim Fahrkartenkontrollieren, dass das Zugpersonal bis dahin auch nichts davon wusste.

In klirrender Kälte in Stuttgart (und ich bin hundemüde!) steht der Zug natürlich noch nicht bereit, auch wenn das über Lautsprecher behauptet wird. Er fährt dann ein — wenigstens IC-Wagen mit Steckdosen. Allerdings fährt der Zug nur bis Singen, weil die Lokzüge nicht in die Schweiz dürfen. Bis ich vom neuen Personal kontrolliert werde, ist mein Ärger wieder verflogen, und die Zugbegleiterin versichert mir, dass der Zug die normale Fahrzeit wird halten können und mein 20-Minuten-Anschluss in Zürich nicht gefährdet sei. Nun, ich sitze jetzt im Anschlusszug, also hatte sie recht behalten. Die Fahrt von Singen nach Zürich, an dem Rheinfall vorbei, ist dann in einem SBB-Regionalzug ohne Toiletten, in Zürich kann man nicht ohne Franken pinkeln, und im Cisalpino waren auch genügend Toiletten kaputt, dass ich Panik bekam. Habe ich aber noch eine gefunden.

Jetzt sitze ich hier in einem reservierungspflichtigen Zug ohne Reservierung (konnte mir die Dame am DB-Schalter nicht verkaufen), aber der Schaffner hat nicht darauf geachtet. Und gleich kommt der Gotthard und ich bin schon sehr gespannt darauf, sieht jetzt schon toll aus da draußen!

Eines noch: Ich bin jetzt bei Facebook (Update von 2016: Seit Anfang 2015 ignoriere ich meinen Facebook-Account wegen der neuen Datenschutzrichtlinien), vielleicht kommt hier auch irgendwann ein Link hin, und ich habe mich von Fips von Openstreetmap überzeugen lassen — noch nicht eine gleichwertige Alternative zu Google Maps, aber es hat durchaus Potential.


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2 Antworten zu „Ersatzzug“

  1. […] ist es wirklich in Ordnung, auf das Jahr zurückzublicken; viel wird nicht mehr passieren. Mit drei Konferenzen und einem eingeladenen Vortrag sowie meinem Kurzbesuch in Bergen vor zwei Wochen wirkt […]

  2. […] Januar 2010 ging es nach Norditalien, nach Bormio. Nach den Schwierigkeiten, hinzukommen, hatte ich eine schöne Woche mit vielen netten Leuten und einer phänomenalen Rückfahrt mit der […]